: Die Ex-Behörde
Der letzte war Christian Schwarz-Schilling, der mit dem schönsten Spitznamen aber war Richard Stücklen: Als Bundespostminister trug der spätere Bundestagspräsident inoffiziell den Kurznamen Bupo-Miststück. Das war in der Adenauer-Ära, als die Post-Behörde zum Hass-Objekt avancierte und niemand sich hätte träumen lassen, dass dieses Ministerium einst überflüssig sein würde.
Doch alles kam anders: Seit 1995 ist die Post drei Aktiengesellschaften: Die bei Kleinanlegern beliebte Telekom, die Postbank und eben die Post. Die genießt zwar bis 2008 Bestandsschutz – aber dann wird auch der letzte Rest des so genannten Briefmonopols abgeschafft. Der entfesselte Wettbewerb wird für Privatmenschen aber keine spürbaren Vorteile bringen – behauptet die Unternehmensberatung „Putz und Partner“ in einer gestern in Hamburg vorgestellten Studie: Stattdessen werde ein „Angebot neuer Dienstleistungen entstehen, das zu einer höheren Sendungsmenge führt“. Heißt: Die Spam-Attacken nehmen zu, weil das Porto abnimmt. TAZ