Verhöhnung der Opfer

Betr.: „Der Justiz entkommen“, taz hamburg vom 14. 2.

In tiefer Trauer nehmen wir zur Kenntnis, dass der SS-Kriegsverbrecher Friedrich Engel und mit ihm viele andere Männer seines Formates, z. B. Gerhard Sommer, residierend in Hamburg-Volksdorf, für ihre Verbrechen nicht zur Verantwortung gezogen wurden und werden. Mit tiefer Abscheu nehmen wir zur Kenntnis, dass die Gerichte die Opfer und Hinterbliebenen dieser Kriegsverbrechen in ihren Begründungen zur Nichtverurteilung der Täter bis zum heutigen Tage verhöhnen, verspotten und ihnen eine angemessene Würdigung verweigern. Mit Fassungslosigkeit nehmen wir zur Kenntnis, dass der Begriff „Rechtsstaat“, der uns immer als Qualitätssiegel für dieses Land verkauft wurde, nur eine Farce ist – ein Konstrukt, um Ethik und Moral zu umgehen.

Zwar gibt es Unterschiede zwischen dem „Dritten Reich“ Hitlers und der Bundesrepublik Deutschland, aber die Geisteshaltung der Entscheidungsträger in diesem Land scheint sich kaum verändert zu haben. In der von der Politik und Justiz nachweislich gewollten Unterdrückung der Aufarbeitung dieser unzähligen Kriegsverbrechen liegt das Potenzial für zukünftige Kriege. (...)PETER WILHELM SPECKHAHN, Walddörfer Initiative Hamburg