: Arbeitsgemeinschaft sorgt sich um die Heide
BOMBODROM Arbeitsgruppe soll Konzepte für zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide entwickeln
Zur Entwicklung ziviler Nutzungskonzepte für das frühere „Bombodrom“ bei Wittstock soll am Donnerstag in Neuruppin die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Kyritz-Ruppiner Heide gegründet werden. Der Arbeitsgemeinschaft werden der Landkreis Ostprignitz-Ruppin, die Städte Neuruppin, Rheinsberg und Wittstock, das Amt Temnitz, die Bürgerinitiative „Freie Heide“, die Unternehmerinitiative „Pro Heide“ und der frühere SPD-Landrat Christian Gilde angehören, teilte die „Freie Heide“ am Dienstag in Zühlen bei Wittstock mit. Als externe Berater seien zudem Vertreter des Landes Brandenburg und der Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“ eingeladen.
Die zivile Nutzung des bisherigen Militärgeländes wird nach Einschätzung von Landespolitik und Bürgerinitiativen noch lange auf sich warten lassen. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erklärte im Januar, er gehe von weiteren 17 Jahren aus, bevor zivile Vorhaben tatsächlich umsetzbar sind. Voraussetzung sind eine endgültige Verzichtserklärung der Bundeswehr für das 142 Quadratkilometer große Gelände und die Übernahme der Altlastenbeseitigung und Munitionsberäumung durch den Bund.
Der damalige Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte im Juli 2009 nach mehr als 15-jährigem Rechtsstreit den Verzicht auf die Pläne für einen Luft-Boden-Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide erklärt.
Der Platz wurde in der DDR über Jahrzehnte hinweg von der sowjetischen Armee als Übungsgelände für Bombenabwürfe genutzt. Nach dem Abzug der Streitkräfte der Russischen Föderation im Jahr 1993 beschloss die Bundesregierung die militärische Weiternutzung. (epd, taz)