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Disziplinarkommission des IOC ermittelt gegen Österreichs Langlauf- und Biathlonteam

TURIN dpa ■ Der Dopingskandal bei den Winterspielen in Turin hat für Österreich ein Nachspiel. Eine Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird den Verdacht auf verbotenen Dopingmethoden gegen österreichischen Biathleten, Langläufer und Trainer untersuchen.

Chefermittler wird IOC-Vizepräsident Thomas Bach sein, der bereits in der kommenden Woche mit Denis Oswald (Schweiz) und Sergej Bubka (Ukraine) die Arbeit aufnehmen soll. Obwohl die Dopingproben der zehn parallel zur Polizeirazzia für Kontrollen verpflichtetem österreichischen Biathleten und Langläufer negativ waren, vermutet das IOC die Anwendung von verbotenen Methoden. „Analysen sind die eine Seite der Medaille, doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten zu prüfen, ob jemand schuldig ist“, sagte IOC-Präsident Jacques Rogge.

Der Präsident des Österreichischen Skiverbandes, Peter Schröcksnadel, bezeichnete die Anschuldigungen als „Rufmord“-Kampagne. „Nun sind wir rein gewaschen“, meinte auch der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), Leo Wallner.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat diese erstmalige Zusammenarbeit bei Olympischen Spielen von Staat und Sport beim Kampf gegen Doping als „sinnvoll und zielführend begrüßt“. Dennoch hält er die Schaffung eines Antidopinggesetzes in Deutschland nach italienischem Vorbild nicht für notwendig. Das Arzneimittel- oder Betäubungsmittelgesetz gebe genug Handhabe, gegen Dopingbetrug vorzugehen.