: Der Depp vom Dienst
SPIONAGEAFFÄRE Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich erntet Kritik und Spott für seine USA-Reise – zu Recht? Geheimdienstenthüller Edward Snowden will vorübergehendes Asyl in Russland – mit welchen Folgen? ➤ SEITE 4
WASHINGTON/BERLIN dpa/taz | Der Minister selbst zeigte sich hinterher zufrieden. Es gebe keine Bestätigung, dass deutsche Behörden durch Spähprogramme des US-Geheimdienstes abgehört wurden, sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich nach seinem Kurzbesuch am Wochenende in Washington. Es habe auch keine Industriespionage gegen deutsche Unternehmen gegeben. Und überhaupt werde die amerikanische Regierung künftig ganz bestimmt besser über die Erkenntnisse ihrer Geheimdienste informieren. Weniger angetan ist indes die Opposition, die den Minister mit Kritik überschüttet.
Dabei steht die Affäre um die Spionagetätigkeit des US-Nachrichtendienstes NSA womöglich erst noch am Anfang. Dem Guardian-Journalisten Glenn Greenwald zufolge besitzt der ehemalige US-Agent Edward Snowden weit mehr brisantes Material, als er bisher preisgegeben hat. „Snowden besitzt genügend Informationen, um der US-Regierung innerhalb einer Minute mehr Schaden zuzufügen, als es jede andere Person in der Geschichte der USA jemals getan hat“, sagte Greenwald der argentinischen Zeitung La Nación.