: „Klimafreundlich einkaufen“
FAIRTRADE Ein Rundgang durch die Bio- und Ökoläden Hamburgs mit der Verbraucherzentrale
■ 26, studierte in Lüneburg Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften. Sie arbeitet für die Verbraucherzentrale.
taz: Frau Rauba, kann man durch gezieltes Einkaufen die Umwelt schützen?
Nathalie Rauba: Auf jeden Fall, in unseren Vorträge versuchen wir nämlich genau darüber zu informieren, wie sich die Ernährung, Energienutzung und Mobilität der Menschen auf das Weltklima auswirken und wie sie dazu beitragen können, diese Bilanz zu verbessern. Speziell bei dieser Veranstaltung versuchen wir ihnen zu zeigen, wo sie in Hamburg klimafreundlich einkaufen können.
Wie tragen BürgerInnen durch den Einkauf von Bio-Ware zum Klimaschutz bei?
Bei der Erzeugung von Bio-Produkten wird auf den Zusatz von künstlich hergestellten Düngemitteln und Pestiziden verzichtet. Außerdem werden bei der Bio-Produktion die Futtermittel nicht aus Übersee importiert, sondern aus dem Umland herbeigeholt.
Wäre die Welt eine bessere wenn die Menschen mehr bio essen würden?
Ja, natürlich. Denn der Klimawandel betrifft uns alle. Und Bio ist nicht nur Klimaschutz, denn Bio trägt auch dazu bei, unsere Natur langfristig zu erhalten. Zum Beispiel in dem vielfältige Fruchtfolgen eingehalten werden, welche die Nährstoffe im Boden erhalten und damit Agrarflächen für nachkommenden Generationen sichern.
Überall werden Bio- oder Fairtrade-Läden eröffnet. Woher kommt dieser Trend?
Das Wissen und damit auch das Bewusstsein für unsere Umwelt wächst vor allem durch die vielen guten Initiativen, die es hier in Hamburg gibt, sodass viele Verbraucher darauf aus sind, sich immer mehr bio und fair zu ernähren.
Aber tun die Verbraucher dies wirklich nur aus Umweltbewusstsein? Ist Bio im Regal nicht längst zu einem Statussymbol verkommen?
Wenn es so ist, dann ist es ja eigentlich etwas Gutes. Denn aus welchen Gründen jemand bio kauft, ist egal. Wenn er es nur tut, um anderen zu gefallen, darf er das meiner Meinung nach gerne tun. Das Ergebnis seines Einkaufes bleibt nach wie vor richtig.
Sind in Hamburg überdurchschnittlich viele Bioläden?
Auf jeden Fall, denn hier in Hamburg wurde von uns ja als ein Beispiel auch der Bio- und Fairtrade-Wegweiser herausgegeben, so dass ein Interesse in der Stadt aufgebaut werden konnte. INTERVIEW: LEG
Vortrag und Rundgang „Klimaschutz schmeckt: Bewusst einkaufen, essen und genießen in Hamburg“: 16 Uhr Uhr, Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 22