Stolpersteine beschädigt

VANDALISMUS Schon zum vierten Mal wurden in Hamburg die Gedenksteine homosexueller Opfer des Nationalsozialismus beschädigt

4.400 Stolpersteine wurden in Hamburg seit 2004 verlegt, 312 davon sind Menschen gewidmet, die aufgrund ihrer Homosexualität im Nationalsozialismus den Tod fanden. Immer wieder werden diese Stolpersteine beschädigt oder zerstört.

Zuletzt betroffen: der Gedenkstein von Jasper Holtmann, der im Januar 1939 im Konzentrationslager Fuhlsbüttel zu Tode kam. Aus seinem Stolperstein wurde ein Stück herausgebrochen.

Farid Müller, Abgeordneter der Grünen, sagte: „Von wegen, Schwulenhass war gestern. Diese Zerstörungen an Denkmälern schwuler NS-Opfer im ach so liberalen Hamburg verstören mich zutiefst. Es kann doch nicht angehen, dass wir in Hamburg diese Stolpersteine auch noch polizeilich bewachen lassen müssen.“

In der Vergangenheit wurden weitere Stolpersteine von schwulen NS-Opfern beschädigt oder zerstört: Der für Rudolf Müller, der Stein für Alfred Kästel sogar zweimal. Stolpersteine vor dem Versorgungsheim Farmsen wurden in den Jahren 2007 und 2008 mit Nazi-Symbolen übersprüht, die Spuren sieht man noch heute.

Zusammen mit seiner Partei, die Pate vieler Stolpersteine ist, will Müller nun beraten, ob die Stolpersteine erneuert werden sollen.  (taz)