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Archiv-Artikel

Städte gründen WG

Revier doch nicht unbeliebt : Ruhrstädte versuchen sich an gemeinsamer Wohnungspolitik und Masterplan Wohnen

BOCHUM taz ■ Die acht größten Städte des Ruhrgebiets wollen beim Wohnen gemeinsame Sache machen. Am Freitag stellten die Stadtplaner von Mülheim, Oberhausen, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum und Dortmund eine „Wohnungspolitische Erklärung“ vor. Darin heißt es, das Ruhrgebiet sei ein „starker Wohnungsstandort“ mit vielfältigen und bezahlbaren Wohnungen. Die Kernkommunen wollen fortan mit Wohnungspolitik den Strukturwandel steuern. Städtische Wohnungsunternehmen sollen erhalten bleiben. Großverkäufe von Wohnraum – wie zuletzt an die Deutsche Annington – sollen „aufmerksam“ begleitet werden, so Helga Sander, Planungschefin von Mülheim an der Ruhr und Sprecherin des Städtenetzwerks.

Dortmunds Baudezernent Ulrich Sierau wehrt sich vehement gegen das Bild vom schrumpfenden Ruhrgebiet: „Wir sind keine von Abwanderung geprägte Region“. In den Kernstädten würden die Einwanderungen überwiegen. Auch der Sterbeüberhang führe nicht zu Bevölkerungsverlust: In 2004 sei die Gesamtbevölkerung dort nur um 0,28 Prozent gesunken.

Große Bauprojekte wie der Dortmunder Phoenix-See oder das Ruhrbania Mülheim haben die Kommunen zudem in einem „Masterplan Ruhr“ zusammengefasst. Mit dieser unverbindlichen Zusammenschau wird eine Kooperation an der Ruhr fortgeschrieben, die zur Jahrtausendwende mit dem Titel „Städteregion 2030“ anlief. Deutlich grenzten sich die Dezernenten hingegen vom Regionalverband Ruhr (RVR) ab. Der sei nur eine „Tochter“ der Städte, hieß es. Es sei zwar die gesetzliche Aufgabe des RVR Masterpläne aufzustellen – doch bislang gäbe es keinen, so Sierau: „Vielleicht fließt unsere Arbeit ja in den RVR hinein“. CHRISTOPH SCHURIAN

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