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Archiv-Artikel

Ausguck für den Reeder, Piano-Bar für alle

Haslob, Kruse und Partner gewinnen Architektenwettbewerb um das Bürogebäude am Teerhof mit kühnen Aufbauten

Von abe

Bremen taz ■ Das Architektenbüro Haslob, Kruse und Partner hat einen draufgesetzt. Bei der Endausscheidung im Architektenwettbewerb um das Bürogebäude am Teerhof bekamen sie den Zuschlag für ihren überarbeiteten Entwurf. Auf das ursprünglich sechsstöckig geplante Gebäude haben sie zwei ausguckartige Formen gesetzt: ein gläsernes Büro für den Bauherrn Niels Stolberg, Chef der Reederei Beluga, und eine auf einem Sockel über dem Baukörper balancierende „Piano-Bar“.

Als stärker „adressenbildend“ lobt Senatsbaudirektor Uwe Bodemann die Nachbesserungen. Zuvor war der Entwurf noch für seine Schlichtheit gelobt wie kritisiert worden. Den Wünschen nach mehr „Feuerwerk“ auf dem prominent gelegenen Grundstück habe man nun Rechnung getragen. „Offensichtlich hat Stollberg in den Wettbewerb eingegriffen“, kommentiert Stefan Feldschnieders vom Architektenbüro Feldschnieders + Kister. Er vertritt die Verlierer der Endausscheidung, Kister-Scheithauer-Gross aus Köln in Bremen. In der Jury formuliert man zurückhaltender: „Maßanzug statt Konfektion“. Architekt Harm Haslob sagt, er habe den Entwurf erst in der zweiten Runde als Selbstdarstellung von Beluga aufgefasst. Mit den Aufbauten sowie mit maritimen Accessoires habe er dem Rechnung getragen: Vor der „Piano-Bar“, über deren Betrieb Stollberg mit einem Hamburger Gastronomen verhandelt, erstreckt sich eine schiffplankenartige Holzterrasse.

Stefan Feldschnieders ist irritiert, dass der Wettbewerb diese Wendung genommen hat. Seine Kölner Kollegen hätten zurückhaltend nachgebessert, während Haslob, Kruse und Partner völlig andere Akzente gesetzt hätten als die, die sie in die Endrunde gebracht hätten. Ähnlich kühne Konstruktionen, meint er, hätten für andere Wettbewerber das Ausscheiden in der ersten Runde bedeutet. abe