: Migranten als Unternehmer
Nicht nur Obsthändler und Schneider: Viele Selbstständige mit Zuwanderungsgeschichte arbeiten in qualifizierten Berufen
Die Berufsfelder, in denen sich MigrantInnen in Hamburg selbstständig machen, haben sich mit den Generationen verändert. Das zeigt eine kürzlich erschienene Untersuchung des Hamburgischen Weltwirtschafts-Instituts (HWWI).
■ Branchen mit niedrigen Marktzutrittsbarrieren werden allgemein bevorzugt: Gastronomie und Handel rangieren vor dem produzierenden Gewerbe und dem Handwerk.
■ Motive: Schlecht qualifizierte Migranten schaffen sich oft ihren eigenen Job, weil sie keine Arbeit anderswo finden; gut Qualifizierte nutzen Marktlücken. Ethnische Netzwerke aus Familienmitgliedern und Freunden spielen bei der Firmengründung kaum eine Rolle.
■ Ausmaß: Nach dem Mikrozensus sind insgesamt vergleichsweise weniger Menschen mit Migrationshintergrund selbstständig als deutschstämmige. In Hamburg stellen sie 25 Prozent der Bevölkerung aber nur 18 Prozent der Selbstständigen. Aber türkischstämmige Akademiker der zweiten Generation sind zu einem größeren Anteil selbstständig als die deutschstämmige Vergleichsgruppe. Sie arbeiten häufig als Anwälte, Steuerberater und Ärzte.