: Axels Witwe war gestern
SPRINGER Haupt- aktionärin Friede Springer verteidigt den Ausverkauf: „Das Alte ist wirklich vergangen“
Der Verkauf von Regionalzeitungen und Zeitschriften der Axel Springer AG – vormals -Verlag – war nach Ansicht der Hauptaktionärin Friede Springer „unumgänglich“. Die Entscheidung sei schwergefallen, sie sei aber auch eine logische Konsequenz aus der Marktentwicklung gewesen, sagte Springer der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu dem Deal, der am Donnerstag bekannt geworden war.
Sie verfolge die Entwicklung auf dem Zeitungsmarkt seit Jahren und sehe die täglichen Zahlen, sagte die Verlegerin, die seit dem Tod ihres Mannes Axel Springer 1985 im Aufsichtsrat des Unternehmens sitzt. Mit Blick auf die Geschichte fügte sie hinzu: „Das Alte ist vergangen, wirklich vergangen.“
Der Springer-Medienkonzern verkauft für insgesamt 920 Millionen Euro seine traditionsreichen, für den Erfolg des Verlagsgründers maßgeblichen Regionalzeitungen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt sowie seine Frauen- und Programmzeitschriften (unter anderem Hörzu) an die Essener Funke-Mediengruppe, Herausgeberin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
An den verbliebenen Titeln Bild und Welt wolle Springer festhalten, betonte die Verlegerin. „Solange ich als Mehrheitsaktionärin hier etwas zu sagen und mitzubestimmen habe, werden die Welt- und die Bild-Gruppe nicht angetastet.“ Beide Zeitungen sollten eher gestärkt werden.
Unterdessen bestätigte der Konzern, dass er sich auch von Printaktivitäten in Frankreich trennt. Der Verlag PGP werde an das Medienunternehmen Reworld Media verkauft. Damit bestätigte ein Springer-Sprecher einen Bericht des Hamburger Medienmagazins new business. PGP bringt Magazine in den Segmenten Frauen, Kochen und TV heraus. PGP trage nur einen Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich zum Gesamtumsatz bei, betonte Springer. (dpa, taz)