Umdenken in der Zahnmedizin

WITTEN taz ■ Zahnmediziner der Universität Witten-Herdecke fordern einen Wandel im zahnärztlichen Berufsbild. Klassische Zahnärzte würden die Veränderungen in der Mund- und Kieferregion zu wenig berücksichtigen, kritisiert Peter Gängler, Dekan der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Dabei sei die Mundhöhle das wichtigste Organ zur Kommunikation mit der Umwelt und das früheste Warnsystem für schwere Allgemeinerkrankungen. Auch die klassischen Krankheiten wie Karies oder Zahnlockerungen könnten auf eine Abwehrschwäche hinweisen. „Die Forschung muss in den nächsten Jahren deutlich verstärkt werden, um diese Wechselwirkungen weiter aufzudecken und therapeutisch zu nutzen“, sagt Gängler. Bei der Erforschung genetischer Zusammenhänge stünde die Medizin noch am Anfang.

Durch eine verbesserte Zusammenarbeit der unterschiedlichen medizinischen und auch biologischen Disziplinen erhofft sich der Wittener Professor eine Wandel vom Zahnarzt zum Mundarzt. An der Privatuni arbeiten Zahnmediziner mit Dermatologen, Chriurgen und Hals-Nasen-Ohrenärzten zusammen und haben ein entsprechendes Ausbildungsprofil für die Studierenden entwickelt. MIB