Wachsende Stadt mit Hindernissen

Eine neue Studie diagnostiziert absehbare Wohnungsnot im Hamburger Raum. Während die Metropolregion wächst, schrumpft die Hansestadt selbst

Die Bevölkerung der Metropolregion Hamburg wird bis 2020 um zwei Prozent wachsen. Das geht aus einer neuen Studie des Hamburger Forschungsinstituts Gewos hervor. Demnach hat sich das Wachstum in den letzten Jahren zwar abgeschwächt, betrug aber von 1999 bis 2004 immer noch 1,5 Prozent. Dabei habe es eine verstärkte Abwanderung aus der Stadt in die Umlandkreise gegeben. Innerhalb der Stadtgrenzen soll die Einwohnerzahl bis 2020 leicht zurückgehen.

In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) und dem Verband der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw). Beide wollen kooperieren, um Entscheidungen für die zukünftige Siedlungsentwicklung zu treffen. Laut Gewos ist die Neubautätigkeit in der ganzen Region rückläufig. Selbst bei einer Aufrechterhaltung des heutigen Niveaus fehlten 2020 in Hamburg 35.000 Wohnungen, so die Studie. Bereits 2004 wurde der Nachfrageüberhang auf 24.000 Wohnungen beziffert.

„Wir stehen vor einer weit schwierigeren Situation als noch vor zehn bis 15 Jahren“, sagte vdw-Direktor Bernd Meyer gestern. Die Anforderungen an neue Wohnungen seien hoch – man müsse einen hohen Modernisierungsstandard erreichen und durch zusätzliche Dienstleistungsprogramme besonders auf die am stärksten wachsende Gruppe Rücksicht nehmen: die Senioren. Dennoch besitze der Wohnungsbau in der Region ein enormes Wachstumspotenzial.

Ein positives Bild zeichnet die Studie von der Hamburger Wirtschaft: Bei 2,1 Millionen Erwerbstätigen rangiert demnach die Metropolregion Hamburg mit einer Bruttowertschöpfung von rund 100 Milliarden Euro unter elf deutschen Metropolregionen auf Platz vier. OWA