Vetomächte zu Iran

UN-Sicherheitsrat berät über das umstrittene Atomprogramm. Erklärung folgt zu Wochenbeginn

NEW YORK dpa ■ Die fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat sind am späten Mittwochabend zu ersten Beratungen über das Vorgehen im Streit um das iranische Atomprogramm zusammengekommen. Die Erörterungen unter Vorsitz des amerikanischen UN-Botschafters John Bolton sollen heute fortgesetzt werden, hieß es in der Nacht am UN-Hauptsitz in New York. Dort wird bereits Anfang kommender Woche mit einer formalen Erklärung aller 15 Sicherheitsratsmitglieder zu dem Bericht der Atomenergieorganisation (IAEO) in Wien gerechnet. Bei der Tagung des IAEO-Gouverneursrats war am Mittwoch die Überweisung des Streits an den Sicherheitsrat beschlossen worden.

Die US-Regierung kündigte an, im höchsten UN-Gremium zunächst eine so genannte Präsidentenerklärung erreichen zu wollen, in der die Forderungen des Sicherheitsrats an den Iran aufgelistet würden. Sanktionen seien derzeit nicht im Gespräch, sagte Außenamtssprecher Sean McCormack in Washington. Die USA werfen dem Iran „anhaltende Verletzungen des Nichtverbreitungsvertrags für Atomwaffen“ (NPT) vor.

Die IAEO verlangt von Teheran, alle Versuche zur Anreicherung von Uran zu unterlassen. IAEO-Generaldirektor Mohammed al-Baradei forderte alle Seiten auf, „einen kühlen Kopf“ zu bewahren. Ziel sei es, „alle Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu bringen“. Iran kündigte an, die Urananreicherung zu Forschungszwecken fortzusetzen.