piwik no script img

Archiv-Artikel

10 Euro spielen keine Rolle

betr.: „Arme zahlen für reiche Kinder“, Kommentar von Annika Joeres, taz nrw vom 3.3.06

Schon bei der Überschrift „Arme zahlen für reiche Kinder“ musste ich schlucken. Den Kindern ist diese Diskussion ziemlich egal. Das die Erwachsenen sie führen ist mehr als unproduktiv und zeigt nur die Unfähigkeit dieses Landes, andere Wege zu gehen und Prioritäten zu setzen. Dieses Ausspielen von Arm und reich führt zu nichts. Kindergeld wird für alle gezahlt und so soll es auch bleiben, Kitas sollen für alle errichtet werden, dahin müssen wir kommen. Wie das ganze finanziert wird, ist die Gretchenfrage. Da alle Kinder/Eltern etwas davon haben sollen, ist es doch nur gerechtfertigt, dass alle sich an der Finanzierung beteiligen. Aus diesem Grund kann ich an der Anregung von Herrn Laschet nichts Furchtbares entdecken.

Wenn sie in ihrem Kommentar von Ärmeren sprechen, dann gehe ich davon aus, sie meinen Hartz IV-Empfänger. 10 Euro mehr oder weniger Kindergeld spielt bei diesem Personenkreis keine Rolle, da das Kindergeld dort bereits voll angerechnet wird. Aber insbesondere für Kinder aus Hartz IV-Familien ist eine frühzeitige Betreuung wichtig und sinnvoll. Für Menschen, die aus Arbeitseinkommen den Lebensunterhalt ihrer Kinder nicht sicherstellen können, gibt es die Möglichkeit der Beantragung des Kinderzuschlags. Im Übrigen gibt es für alle die Möglichkeit, Wohngeld zu erhalten. Weiterhin ist es gesamtwirtschaftlich ein Erfolg, wenn durch die Betreuung aller Kinder unter drei Jahren sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstehen – so sie denn entstehen.

HANNELORE KRANZ, Köln

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.