: USA lauschen und warnen
TERRORALARM USA schließen Botschaften in 21 Ländern. Geheimdienste sollen Al-Qaida-Telefonate abgehört haben
WASHINGTON ap/dpa/taz | Eine Runde Golf und eine Einladung für Freunde auf den Landsitz: US-Präsident Barack Obama hat am Sonntag seinen 52. Geburtstag gefeiert. Wie es sich in Zeiten von Sicherheitsdebatten gehört, puttete Obama aber nicht irgendwo, sondern auf dem Golfplatz der Andrews Air Force Base vor den Toren der Hauptstadt Washington.
Schließlich hatte sich Obama vor seiner Abfahrt am Samstag noch über die Terrorwarnung der USA an ihre Bürger und die Schließung von 21 US-Vertretungen in der islamischen Welt unterrichten lassen. US-Nachrichtendienste haben nach eigenen Angaben geheime Kommunikationen zwischen führenden Mitgliedern des Terrornetzwerkes al-Qaida abgefangen. In denen sei es um Terroranschläge auf amerikanische Einrichtungen gegangen. Auch Deutschland und Großbritannien haben sich aus Sicherheitsgründen entschlossen, ihre Vertretungen im Jemen am Sonntag und Montag nicht zu öffnen. Dort sahen Sicherheitskreise offensichtlich eine besonders bedrohliche Lage.
Das Auffangen elektronischer Kommunikation ist eine Hauptaufgabe des US-Geheimdienstes NSA, dessen massive Spähprogramme US-Whistleblower Edward Snowden enthüllt hatte. Der New York Times zufolge deuteten Analysten und Kongressmitarbeiter an, eine Terrorbedrohung zum jetzigen Zeitpunkt sei ein guter Weg, von der Kritik an den NSA-Programmen abzulenken. Noch besser sei es, wenn zugleich deutlich gemacht werden könne, dass die NSA-Aktivitäten ein mögliches Terrorkomplott aufgedeckt hätten.
Der Zeitung zufolge, die sich auf US-Regierungsbeamte berief, diskutierten die Terroristen Attacken gegen Einrichtungen im Nahen Osten und Nordafrika. Es sei sehr ungewöhnlich, dass Kommunikationen zwischen höherrangigen Al-Qaida-Angehörigen über die Planung von Operationen aufgefangen würden – sei es durch die Überwachung von E-Mails oder das Abhören von Handygesprächen. Aus diesem Grund hätten Experten des Geheimdienstes CIA, das Außenministerium und das Weiße Haus sofort begriffen, worum es gehe. Auch Kongressmitglieder seien informiert worden. GA