: Assad mit „eiserner Faust“
SYRIEN In einer Fernsehansprache fordert der Präsident eine militärische Lösung für sein Land. Verhandlungen mit der Opposition schließt er aus
BEIRUT afp | Angesichts einer Reihe militärischer Erfolge zeigt sich der syrische Präsident Baschar al-Assad entschlossener denn je, den Aufstand in seinem Land mit Gewalt zu beenden. „Die Krise lässt sich nur auf dem Schlachtfeld beilegen“, sagte Assad am Sonntagabend in einer seltenen Fernsehansprache. Mit dem „Terror“ lasse sich keine Lösung finden, er lasse sich nur mit „eiserner Faust“ zerschlagen.
In dem 45-minütigen Fernsehauftritt zum abendlichen Fastenbrechen gab sich Assad auch mehr als zwei Jahre nach Beginn der Revolte unbeugsam. Verhandlungen mit dem größten Oppositionsbündnis über eine politische Lösung des Bürgerkriegs schloss er aus. Die Nationale Koalition sei „wenig verlässlich“ und stehe im Sold von „mehr als einem der Golfstaaten“, sagte der syrische Machthaber. „Sie spielt bei der Beilegung der Krise keine Rolle.“
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) beklagte am Montag die Tötung zahlreicher Kinder durch die Regierungstruppen. Die Armee beschieße Wohngebiete mit Raketen und töte viele Zivilisten, „darunter zahlreiche Kinder“, erklärte HRW. Die Organisation untersuchte neun Raketenangriffe innerhalb von sechs Monaten, bei denen 215 Menschen getötet wurden, darunter etwa hundert Kinder.
Am Montag besuchte Verteidigungsminister Fahd al-Freidsch in Homs die Truppen in dem Viertel Chaldije, das Ende Juli nach wochenlangen Kämpfen von der Armee zurückerobert worden war. „Wir sind entschlossen, die Kriminellen zu verfolgen, um das Vaterland zu retten“, sagte al-Freidsch. Die Einnahme von Chaldije war nach der Eroberung der strategisch wichtigen Kleinstadt Kusseir ein weiterer Sieg für die Armee.
Aus dem Westen des Lands wurden derweil schwere Gefechte gemeldet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, in der Provinz Lattakia seien zwölf Rebellen und 19 Soldaten getötet worden. Zudem setze die Armee den Beschuss der Orte Barse im Norden und Dschobar im Osten fort. In der Provinz Idlib seien außerdem vier Menschen bei einem Bombardement getötet worden.