: Hoffen auf Zuschüsse
GELD Das Landestheater im Norden macht weiter
Die Kollegen von der Musik sind wieder am kommenden Sonntag an der Reihe. Mit Antonin Dvoráks Oper „Rusalka“, diesmal gespielt im Theater Schleswig. Das Stück lief auch schon im Theater Rendsburg sowie in Neumünster und in Flensburg. Die Vorstellung am Sonntag dürfte von einer leichten Erleichterung gezeichnet sein. Denn das von der Insolvenz bedrohte schleswig-holsteinische Landestheater macht zunächst bis Ende der Spielzeit 2011/2012 weiter und die Musiksparte wird zunächst nicht geschlossen. Das beschloss am Dienstag der Aufsichtsrat.
Das Landestheater Schleswig-Holstein bespielt zwölf Spielstätten im Norden, es hat rund 330 Beschäftigte und bietet die Sparten Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Konzerte, Puppentheater und Junges Theater an. Seit Jahren hat das Theater finanzielle Probleme, die es unter anderem durch einen Lohnverzicht seiner Mitarbeiter im Rahmen eines Haustarifvertrages auffing. Der Haustarifvertrag endete mit Beginn dieser Spielzeit. Ihn zu verlängern wäre nicht gegangen, weil das chronisch klamme Haus keine Garantie hätte geben können, dass die Arbeitsplätze dadurch erhalten blieben.
Mittlerweile gilt also der Tarifvertrag, der für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst gilt. Dieser sieht Lohnsteigerungen vor, die die bereits bestehende Finanzlücke drastisch vergrößern. Das Theater kann das alles nicht mehr alleine finanzieren.
Die Theaterleitung und die Beschäftigten drängten darauf, dass das Land dem Theater mit einer Finanzspritze unter die Arme greift. Die Regierungsfraktionen CDU und FDP allerdings lehnten eine Erhöhung der Mittel Ende Februar ab. Neben dem Landestheater bekommen auch die Theater in Kiel und Lübeck Geld vom Land. Insgesamt fördert das Land seine Theater mit 36,7 Millionen Euro – und fror diesen Betrag im Jahr 2009 ein.
Zuletzt war im Landestheater die Rede davon, die Musiksparte zu schließen, um die Insolvenz abzuwenden. Nun hofft der Aufsichtsratsvorsitzende Jörn Klimant, dass das Land seine Position überdenkt und doch zusätzliches Geld bewilligt. „Bis Ende des Jahres muss sich die Politik entscheiden“, sagt Klimant, dann müsste Klarheit für die weitere Planung herrschen. Das Theater wolle seinerseits sämtliche Maßnahmen zu einer gesteigerten Wirtschaftlichkeit ergreifen.
Dazu gehört unter anderem eine Serie von zehn Operngalas, die am 3. April in Flensburg startet, um „die Leistungsfähigkeit des Theaters unter Beweis zu stellen“, sagt Intendant Michael Grosse. Und außerdem werde weiter an jedem Freitag in Flensburg demonstriert. KLI