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Erste Kreuzfahrtschiffe mit Abgasreinigung

LUFTVERSCHMUTZUNG Der Umweltverband Nabu untersucht die Umweltverträglichkeit von Cruisern. Die Ergebnisse lassen hoffen – erstmals gibt es Unterschiede. Verlierer im Vergleich ist die Reederei Aida

HAMBURG epd | Drei von insgesamt 20 neuen Kreuzfahrtschiffen werden mit umweltschonender Technik ausgerüstet. Damit seien diese Neubauten zwar noch nicht umweltfreundlich, aber „immerhin nur graue Schafe unter den vielen schwarzen“, sagte der Leiter Verkehrspolitik des Nabu Deutschland, Dietmar Oeliger, bei der Präsentation eines „Kreuzfahrtschiff-Rankings“ am Dienstag.

Der Nabu hat 20 der zwischen 2013 und 2016 für den europäischen Markt vom Stapel laufenden Schiffe auf ihre Abgastechnik untersucht. Erstmals gebe es Unterschiede, so Oeliger. Im Jahr 2012 habe noch kein Schiff eine Abgasreinigung bekommen. Nun würden die Neubauten von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und TUI Cruises mit Stickoxid-Katalysatoren ausgestattet, einen Rußpartikelfilter gebe es jedoch nicht. Am schlechtesten schnitt die Rostocker Reederei Aida ab. „Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander“, sagte Oeliger. Aida hat angekündigt, ihre Schiffe ab 2015 mit Dual-Fuel-Motoren auszustatten, die mit allen Treibstoffen, aber auch umweltfreundlichem Flüssiggas betrieben werden können. Welchen Treibstoff sie aber tatsächlich einsetze, beantwortete die Reederei auf epd-Anfrage nicht.

Laut Nabu stößt ein modernes Kreuzfahrtschiff täglich 450 Kilogramm Rußpartikel, 5.250 Kilogramm Stickoxide und 7.500 Kilogramm Schwefeloxide aus. Die Emissionen der 20 untersuchten Schiffe entsprechen so denen von rund 120 Millionen modernen Pkw. Die Umweltschützer fordern deshalb eine Schadstofffilterung oder die Umstellung auf schadstoffärmeren Schiffsdiesel.

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