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Archiv-Artikel

das wichtigste Rätsel um Taliban-Opfer

Von acht Entführten in Afghanistan kommen vier frei. Ob die vier anderen getötet wurden, ist noch ungeklärt

BERLIN ap/dpa/rtr ■ Unter den acht am Samstag in Afghanistan Entführten ist offenbar kein Deutscher. Das Düsseldorfer Unternehmen Ecolog, Arbeitgeber der Entführungsopfer, erklärte gestern, vier der Mitarbeiter seien afghanischer Herkunft und befänden sich schon wieder auf freiem Fuß. Die vier noch vermissten Beschäftigten stammten aus Mazedonien. Ihr Schicksal war zunächst unklar. Taliban-Sprecher Kari Jussuf Ahmadi hatte zuvor in Kabul gesagt, bei den Getöteten handele es sich um drei Albaner und einen Deutschen. Ihre Leichen seien zwischen in den Provinzen Kandahar und Helmand an einer Straße abgelegt worden. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht. Provinzgouverneur Amir Achundsada sagte, man werde die Behauptung untersuchen. Die Polizei leitete eine große Suchaktion ein.

Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, es bemühe sich um Klärung, ob unter den Entführten auch ein Deutscher sei. Außenamtssprecher Martin Jäger konnte gestern nur ebenso wie ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul bestätigen, dass die vier Mitarbeiter afghanischer Herkunft auf freien Fuß seien.

Im Gebiet um Kandahar, einer der früheren Hochburgen der Taliban, kommt es immer wieder zu Überfällen auf Militärs und Zivilisten. Die Firma Ecolog ist unter anderem mit der Entsorgung der Abwässer amerikanischer und afghanischer Kasernen betraut. Im vergangenen Monat waren zwei Ecolog-Mitarbeiter mazedonischer Herkunft im Südirak entführt und nach vier Tagen wieder freigelassen worden. Offen blieb, ob die von den Entführern verlangte eine Million US-Dollar Lösegeld gezahlt wurde.