Streik steigt in die Luft

Ver.di weitet Arbeitsniederlegung im Öffentlichen Dienst nochmals aus. Aktionen und Ausstände bis 27. März

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verstärkt ihren Protest gegen die geplante Einführung der 40-Stunden-Woche im öffentlichen Dienst. Neben den Beschäftigten der Bezirksämter und des Landesbetriebes Verkehr sollen ab heute auch die Mitarbeiter der Behörden und der anderen Hamburger Landesbetriebe für den Erhalt der 38,5-Stunden-Woche streiken. Der Ausstand soll bis zum 27. März andauern.

Bei einer um 12 Uhr auf dem Gänsemarkt beginnenden Kundgebung wollen Gewerkschaftsvertreter mehr als 1.500 Luftballons steigen lassen. „Mehrere tausend Arbeitsplätze würden sich bei einer Verlängerung der Arbeitszeit einfach in Luft auflösen, ähnlich der Luftballons, die wir in den Himmel fliegen lassen“, klärt die ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Friess über den Symbolgehalt der Aktion auf.

Gestern haben in Hamburg rund 600 Landesbedienstete die Arbeit niedergelegt. Rund 150 Angestellte aus den Bezirksämtern versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Kundenzentrum in Ottensen. Weitere Streikende fuhren in einem aus rund 30 Fahrzeugen bestehenden Autokorso von Wandsbek zum Ortsamt Alstertal. Auf zwei Wochenmärkten in Altona und Bergedorf informierten die GewerkschafterInnen die MarktbesucherInnen über ihre Streikziele.

Gemeinsam mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wurde auch der Landesbetrieb Verkehr mit der Zulassungsstelle bestreikt. Bei der Polizei sind neben Beschäftigten einzelner Kommissariate auch die Angestellten der Spurensicherung im Ausstand. Noch bis Ende der Woche sollen Streikposten vor dem Polizeipräsidium in Alsterdorf und der Landespolizeischule stehen, sagte der Hamburger GdP-Landesvorsitzende André Bunkowsky. LNO/MAC