: Immer mehr Kritik an Schleusen-Streiks
APPELL Wirtschaft und Reedereien wollen, dass Ver.di die Streiks an deutschen Schleusen sofort beendet
Ein sofortiges Ende der Streiks an deutschen Schleusen hat der Verband der Flusskreuzfahrtreedereien gefordert. Der dreiwöchige Arbeitskampf der Beschäftigten der Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes habe bei der Binnenschifffahrt und insbesondere den Flusskreuzfahrtunternehmen noch nicht absehbare wirtschaftliche Schäden verursacht, teilte der Verband IG RiverCruise mit.
Durch die spontanen Schleusensperrungen sei den Reedereien jegliche Planungsgrundlage entzogen. „Ganz zu schweigen von noch gar nicht absehbaren Rückzahlungsforderungen enttäuschter Passagiere“, so Helge Grammerstorf, Geschäftsführer des Branchenverbandes.
Die Gewerkschaft Ver.di will den Streik von Schleusenwärtern im Norden am Mittwoch deutlich ausweiten. Dann sollen 600 Schleusenwärter in Kiel, Lübeck, Lauenburg, Stralsund und Rostock die Arbeit niederlegen.
Ver.di sieht sich zu Unrecht in der Kritik. „Wir sind die falschen Adressaten“, sagte Ver.di-Sprecher Jochen Penke. Die Gewerkschaft bestehe auf Verhandlungen über die geplante Reform der Wasser und Schifffahrtsverwaltung in Deutschland, der bis zu 3.000 von 12.000 Arbeitsplätzen zum Opfer fallen könnten. Die Zusicherungen des Bundesverkehrsministers, es werde keine Kündigungen geben, seien arbeitsrechtlich nicht hieb und stichfest. (dpa)