TAZ-MITARBEITER DER WOCHE: ANDREAS RÜTTENAUER : Keine Reklame zu verschenken
Andreas Rüttenauer, 45, Vater zweier Söhne und einst Kabarettist, versteht, was den wahren Sport anbetrifft, keinen Spaß. Einst bei der Süddeutschen Zeitung, arbeitet er, grundfreundlich stets gesinnt, seit 2006 in der „Leibesübungen“-Redaktion der taz. Devise: Diese ganz andere Sportseite muss im Gespräch bleiben. Deshalb scheute er sich nicht, selbst einmal als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu kandidieren – was beim DFB viele irritierte und insofern gut fürs Renommée der taz war.
Momentan schreibt er Rechnungen. Die Sportredaktion, die seit zwei Jahren die Sponsorenaufdrucke auf Trikots und Stadionbanden verpixelt, um den Firmen keine Werbung zu schenken, zeigte in der vorigen Woche die Fotos so, wie sie in der Redaktion ankommen. Mit den Logos der Konzerne! Schenken wollte man den Firmen aber nichts – weshalb Rüttenauer und Kollegen die Bilder als Anzeigen markierten. Die erste Rechnung ging an Evonik, Sponsor von Borussia Dortmund, über 11.900 Euro. Mal sehen, ob gezahlt wird.