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Archiv-Artikel

Retro-Horror aus Schweden

Die als das neue Retro-Ding gehandelte Band „The Horror The Horror“ aus Stockholm mischt unaufgeregt New Yorker Punk der frühen 70er mit britischem Indierock der 90er. Heute Abend stellt sie ihr Debütalbum im Nachtasyl vor

Donnerstag, 22.30 Uhr, Café Nachtasyl, Thalia Theater, Alstertor 1

Das Erfolgsrezept ist denkbar einfach. Man nehme eine Prise „Television“, ein wenig „Velvet Underground“ und „Talking Heads“, eine gute Portion Garagencharme, moderne Frisuren und einen Aufsehen erregenden Namen, und schon überschlägt sich die englische Presse und reiht einen in die nicht enden wollende Legion der Strokes-Epigonen ein.

In den vier Jahren seit seiner Gründung hat sich das nach den letzten gehauchten Worten von Colonel Kurtz in Francis Ford Coppolas Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ benannte Quintett „The Horror The Horror“ um Sänger Joel Lindström schnell einen Ruf als eine der viel versprechendsten Bands der Stockholmer Clubszene gemacht. Das Rad haben die jungen Schweden dabei sicher nicht neu erfunden. Falsch gemacht haben sie indes auch nicht viel. Mit feinem Gespür für durchaus melancholische Melodien, mit weichen bis wütenden Gitarren über klaren Bassläufen und einem unaufgeregten, bisweilen rotzigen Gesang wissen „The Horror The Horror“ ihr Genre durchaus mit Vielseitigkeit zu bedienen. Was braucht es da noch Originalität?

Letzte Woche haben „The Horror The Horror“ auf dem Hamburger Kleinlabel Tapete Records nach zwei Singles ihr erstes, nach sich selbst benanntes Album veröffentlicht, das sie heute Abend im Café Nachtasyl des Thalia Theaters vorstellen.

Robert Matthies