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Archiv-Artikel

Bier finanziert Bolzplätze im Westjordanland

DFB Theo Zwanziger intensiviert das Engagement im Nahen Osten. Muss Sepp Maier nach Ramallah?

Der Deutsche Fußballbund (DFB) wird die Zusammenarbeit mit dem israelischen Fußballverband IFA zukünftig intensivieren. DFB-Präsident Theo Zwanziger traf am Rande des Uefa-Kongresses in Tel Aviv mit seinem Amtskollegen Avraham Luzon mehrere Übereinkünfte, die die ohnehin schon zahlreichen Kooperationen der beiden Organisationen ergänzen sollen.

Vor allem im Jugendbereich arbeiten Frankfurt und Jerusalem, bereits zusammen, jährliche Spiele der U19-Nationalmannschaften sollen nicht nur der Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch der politischen Bildung der jungen Nationalspieler dienen. In Tel Aviv bekräftigte Zwanziger zudem die DFB-Absicht, in Kürze einen Torwart-Trainer zu entsenden. In der engeren Wahl stehe sowohl Sepp Maier als auch Toni Schumacher – zwei Legenden, die nach DFB-Ansicht den deutschen Keeper idealtypisch verkörpern.

Neuland wollen die beiden Verbände vor allem bei einer Kooperation in Krisengebieten betreten. Zwanziger und Luzon einigten sich auf einen Bolzplatzbau im Westjordanland, der zur gemeinsamen Begegnungsstätte von jungen Israelis und Palästinensern werden soll. Die Finanzierung wird direkt aus Frankfurt gesichert und orientiert sich an einem alten Werbevertrag, bei dem ein Bierbrauer einen Euro pro Kiste Bier für den Bolzplatzbau in Deutschland stiftet. Nun soll ein Brauereikonzern aus dem Sauerland sogar drei Euro pro Kasten für den Bau von Bolzplätzen zur Verfügung stellen.

Zwanziger, der zur Unterzeichnung des Abkommens am Karsamstag in Hebron erwartet wird, äußerte sich optimistisch, dass auf diese Weise wieder Bewegung in den Friedensprozess gebracht werde. Auch Manager Oliver Bierhoff ist zuversichtlich, dass der DFB einen wertvollen Beitrag zur interkulturellen Verständigung leisten kann. TAZ