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Archiv-Artikel

Frühlingstag

Die Welt durchflutet Sonnenlicht. Verschwunden ist der Schnee. Des Eises letzte Scholle bricht, azurblau lacht der See.

Noch schläfrig ruht der Erde Frucht in winterkühlem Grund. Ein Kuckuck schreit vor Liebessucht, ein Falter flattert bunt.

Wenn Freude herrscht so inniglich, Natur und Leben prassen, warum nur hast du Schlampe mich heut’ Vormittag verlassen?

Ich kroch zu dir auf meinen Knien, doch dir lag nichts am Bleiben. Du wolltest gleich zu Hotte zieh’n. Da musst’ ich dich entleiben.

Ich stach dich tot. Du kreischtest schrill. Wann ich’s den Bullen sag? Nachher. Zuvor genieß’ ich still den ersten Frühlingstag.

Thomas Adolf Zausch