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Archiv-Artikel

Agenten im Fokus

Fußball-Kontinentalverband Uefa will Spielervermittler künftig regelmäßig auf ihre Kompetenz hin untersuchen

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) will durch schärfere Regeln mehr Seriosität und Transparenz in der undurchsichtigen Branche der Spielervermittler schaffen. „Es gibt Agenten, die sich angemessen verhalten und einen guten Job machen. Es gibt aber auch Gegenbeispiele“, sagte Uefa-Generaldirektor Lars-Christer Olsson. Wie notwendig dies ist, zeigen jüngste Fälle. In der Finanzaffäre um den ehemaligen Leverkusener Bundesliga-Manager Reiner Calmund geht es um unklare Barzahlungen von 580.000 Euro an den Spielervermittler Graul. In Belgien ist ein Agent im Zuge eines Wettskandals verhaftet worden.

„Ein Agent sollte zumindest jedes zweite Jahr auf seine Kompetenz hin überprüft werden“, forderte Olsson. Im Auftrag der Uefa wird zurzeit eine Liste mit allen lizenzierten Spielervermittlern in Europa erstellt. Der Weltverband Fifa hat eine solche Aufstellung bereits zum Bestandteil ihrer Website gemacht. Danach gibt es in Spanien (299) und England (291) die meisten Agenten, mit weitem Abstand folgen Deutschland (137) und Frankreich (135). Dass es der Branche sehr gut geht, kann man an von der Deutschen Fußball Liga veröffentlichten Zahlen ablesen. So kassierten die Spielervermittler in der Saison 2003/2004 von den 36 Profivereinen 28,1 Millionen Euro an Honoraren, allein 24,9 Millionen zahlten davon die 18 Bundesligisten. DPA