: Obama erlaubt Ölförderung vor der Küste Virginias
ENERGIEPOLITIK Bohrprojekte in Alaska lehnt der US-Präsident weiter ab. Fiasko für Umweltschützer
WASHINGTON apn | US-Präsident Barack Obama will Ölbohrungen vor der Küste von Virginia erlauben. Der Plan diene dazu, Arbeitsplätze zu schaffen und unabhängiger von ausländischen Quellen zu werden, hieß es am Mittwoch aus dem Weißen Haus. Obama wolle die neue Ölpolitik am späten Nachmittag bekanntgeben. Einige Vorschläge für Bohrprojekte in Alaska lehne der Präsident aber nach wie vor ab. Die Entscheidung ist für Umweltschützer ein Fiasko.
Nach den Plänen sollen Regeln zu Bohrungen nach Öl und Gas in Küstengebieten geändert werden, die seit 20 Jahren die Suche auf den Golf von Mexiko beschränken. Durch die Änderung könnten Geologen an der Atlantikküste, 80 Kilometer von den Stränden Virginias entfernt, schon bald nach den Rohstoffen bohren. Energieunternehmen wollen auch die Förderung in Alaska auf neue Gebiete ausweiten.
Diese Vorschläge wies Obama allerdings zurück. Das Innenministerium plant außerdem, eine Entscheidung aus dem vergangenen Jahr zu widerrufen, die die Förderung in zwei weiteren Gebieten des nördlichsten US-Staates erlaubt. Auch an der US-Westküste soll die Ölförderung verboten bleiben.
Noch in seiner Rede zur Lage der Nation im Januar hatte Obama eine neue Energiepolitik angekündigt. Er forderte eine neue Generation von Atomkraftwerken, Investitionen in Biokraftstoffe und saubere Kohlekraftwerke. Er kündigte auch unbeliebte Schritte an. „Damit sind harte Entscheidungen über die Zulassung von Küstengebieten für die Förderung von Öl und Gas gemeint“, sagte der US-Präsident damals.
Ein Klima- und Energiegesetz gehört zu den wichtigsten Zielen der US-Regierung, nachdem die Entscheidung über die Gesundheitsreform getroffen worden ist. Das Weiße Haus will damit erreichen, dass die USA bis 2020 den Ausstoß an Treibhausgasen um 17 Prozent reduzieren. Obama hoffe darauf, mit der Aufhebung des Verbots zur Ölsuche republikanische Abgeordnete für sein Klimagesetz zu gewinnen, hieß es aus dem Weißen Haus.