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Archiv-Artikel

Senat hängt am A 100-Ausbau

Naturschützer wollen Bäume besetzen, um die A 100 stoppen

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) geht von einem baldigen Weiterbau der umstrittenen Stadtautobahn A 100 aus. „Wir haben sehr sorgfältig geplant, alle Einwände werden abgewogen, und ich gehe davon aus, dass wir das Vorhaben nach Abschluss des planungsrechtlichen Verfahrens zügig umsetzen können“, sagte Junge-Reyer dem IHK-Magazin Berliner Wirtschaft. Optimistisch äußerte sich die Senatorin auch mit Blick auf die Planungsmittel: „Wir werden ohne Probleme überzeugende Gründe anführen und eine Entsperrung der erforderlichen Mittel erreichen“, kündigte sie an.

Zu den Widerständen gegen den Weiterbau der A 100, die vor allem aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kommen, sagte die Senatorin: „Die Verlängerung der A 100 ist ein Projekt von gesamtstädtischer Bedeutung und wird es auch bleiben.“ Sie rechne fest damit, dass „positive Wirkungen“ wie die Entlastung der Innenstadt und der anliegenden Wohngebiete vom Verkehr bestätigt werden. Kritik an der Verlängerung der Autobahn 100 von Neukölln nach Treptow kommt aus beiden Regierungsparteien. Ein SPD-Parteitag hatte das Projekt 2009 mehrheitlich abgelehnt. Noch größeren Widerstand gibt es bei der Linken, obwohl sich beide Parteien in ihrem 2006 geschlossenen Koalitionsvertrag zum Weiterbau verpflichtet hatten.

Die BUNDjugend Berlin will mit groß angelegten Baumbesetzungen den Ausbau der A 100 oder anderer Straßenbauprojekte wie die „Tangentiale Verbindung Ost“ verhindern. Die Aktionen seien an „neuralgisch wichtigen Bauabschnitten“, wenn möglich auch entlang der ganzen Baustrecke geplant. Statt des Straßenbaus fordert die Nachwuchsorganisation des Umweltverbandes eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und die Erweiterung von Grünflächen.

Geplant ist eine 2,3 Kilometer lange Neubaustrecke vom Autobahndreieck Neukölln zum Treptower Park. Die Bauarbeiten sollen 2011 beginnen und 2017 beendet werden. Die Trasse gilt als teuerste Autobahn Deutschlands. Die Kosten von rund 420 Millionen Euro werden weitgehend vom Bund getragen. (ddp)