: Ackermann verdient daran
Der umstrittene Chef der Deutschen Bank erhielt 2005 fast 12 Millionen Euro
FRANKFURT/MAIN dpa/rtr ■ Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann hat 2005 insgesamt 11,9 Millionen Euro verdient. Seine Gehaltserhöhung in dem Erfolgsjahr der Bank lag damit bei rund 18 Prozent. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Geschäftsbericht der Deutschen Bank hervor. Damit dürfte Ackermann der bestbezahlteste Bankenchef Deutschlands bleiben. Zum Vergleich: Postbank-Vorstandschef Wulf von Schimmelmann verdiente 2005 „nur“ 1,7 Millionen Euro. Der Chef des amerikanischen Finanzkonzerns Citigroup, Charles Prince, kam allerdings auf rund 19 Millionen Euro.
Grund für die Einkommenssteigerung: Ackermann und das Topmanagement haben 2005 das selbst gesteckte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern erreicht. Der Gewinn kletterte um 43 Prozent auf 3,53 Milliarden Euro und erreichte Rekordniveau.
Allerdings ging dieser Erfolg auch auf Kosten der Belegschaft: Ackermann hatte im vergangenen Jahr den Abbau von 6.400 Stellen angekündigt. Das brachte ihn ebenso in die Kritik, wie eine Entscheidung des Bundesgerichtshof für eine Neuauflage des Mannesmann-Verfahrens. Hier droht Ackermann wegen der Millionenprämien bei der Übernahme der Düsseldorfer durch den britischen Mobilfunkanbieter Vodafone eine Verurteilung wegen Untreue. Hinzu kam die Schließung eines Immobilienfonds im Dezember, mit der die Deutsche Bank tausende von Anlegern gegen sich aufbrachte und für Turbulenzen bei anderen Fondsanbietern sorgte.
Erfahrungsgemäß verdienen einige Manager aus dem mächtigen 10-köpfigen Group Executive Committee unterhalb des Deutsche-Bank-Vorstands und im Investmentbanking noch deutlich mehr als ihr Chef, müssen aber ihre Gehälter nicht individuell offen legen. Im Zuge eines Gerichtsverfahrens war vor kurzem herausgekommen, dass die Mitglieder des Group Executive Committees im Jahr 2003 für ihre Arbeit im Schnitt je 12,9 Millionen Euro bezogen hatten. Im vergangenen Jahr hatte Ackermann selbst betont, er sei beim Gehalt nur die „Nummer 14“ in der Bank gewesen.