Migranten gekentert

Bis zu 170 Tote bei Havarie vor der Küste Kameruns

YAOUNDE afp/taz ■ Beim Sinken einer Fähre voller Arbeitsmigranten auf dem Weg von Nigeria nach Gabun sind bis zu 170 Menschen ums Leben gekommen. Nur rund 30 Überlebende wurden nach der Havarie des mit rund 200 Passagieren völlig überfüllen Holzboots im Atlantik geborgen, teilten kamerunische Behörden gestern mit. Das Boot sank bereits am Mittwoch früh vor der Küste Kameruns in der Nähe des Ölhafens Kribi, aber erst als Fischer aus Kribi am Donnerstag früh Leichen aus dem Meer fischten, wurde das Unglück bekannt. Kameruns Marine startete eine Suchaktion. Gestern erklärte Kribis Vizebürgermeisterin Théorine Flavy Ntoutoum, sie rechne nicht mehr mit weiteren Überlebenden.

Das Schiff war von Odong in Nigeria nach Port-Gentil in Gabun unterwegs und trug Migranten aus mehreren westafrikanischen Ländern. Ein lokaler Vertreter des Roten Kreuzes sprach von einer sehr unruhigen See, die das Boot regelrecht zerfetzt habe, nachdem sich eine Holzplanke gelöst hatte. Es ist das dritte solche Unglück vor Kameruns Küste in einem Jahr. Der Ölboom in den zentralafrikanischen Ländern Gabun, Kamerun und Äquatorial-Guinea zieht immer mehr Westafrikaner auf der Suche nach Arbeit an.