: IN ALLER KÜRZE
Ikea ist beschlossen
Gegen den erbitterten Widerstand des Naturschutzbundes (Nabu), aber offenbar in Absprache mit dem Gesamtverband Natur- und Umweltschutz Unterweser (GNUU), hat der Magistrat Bremerhaven der Errichtung des geplanten Ikea-Marktes zugestimmt. Umstritten sind die Planungen, weil das schwedische Möbelunternehmen 63.000 Quadratmeter der so genannten Rohrniederung bebauen will (taz berichtete). Diese gilt Gutachten zufolge trotz Nähe zur Autobahn als Vogelbrutgebiet von nationaler Bedeutung. „In diesem Jahr hat es zwei Kiebitzbrutplätze dort gegeben“, so die örtliche Nabu-Vorsitzende Heike Wierhake-Kattner auf Nachfrage. „Die sind dann weg.“ Für Empörung beim Nabu sorgt vor allem das Verhalten der Grünen, die eine Zustimmung angekündigt haben. „Die verstehe ich gar nicht.“ Verhandelt hat die Stadt mit dem gegebenenfalls klageberechtigten GNUU, der gestern nicht zu erreichen war. Zu seinen Mitgliedsverbänden zählt der BUND. „Es gab noch letzte Klärungspunkte“, sagte dessen Landesgeschäftsführer Martin Rode der taz. Die Ikea-Ansiedlung sei zwar „nicht unser Lieblingsprojekt“, durch den angebotenen Ausgleich ergebe sich jedoch ein „ausgewogenes Gesamtbild“, so Rode. „Ich gehe davon aus, dass ein Kompromiss zustande kommt.“ Fürs Projekt wird laut Magistrat eine Ausgleichsfläche von 210.000 Quadratmetern ausgewiesen. (taz)
BUND checkt Bremer KandidatInnen
Auf ihre Umweltverträglichkeit hat der BUND die zehn Bremer DirektkandidatInnen der im Bundestag vertretenen Parteien überprüft. Bis auf Torsten Staffeldt (FDP), der keine und Elisabeth Motschmann (CDU), die nur eine Frage des Katalogs beantwortet hat, äußerten sich alle zu den drei bundes- und zwei landespolitischen Themen: Während die BewerberInnen von Grünen und Die Linke alle fünf Fragen im Sinne des Umweltverbandes beantworteten, treten die SPD-Anwärter und CDU-Frau Bettina Hornhues weiter für die Weservertiefung ein. Gegen die hatte der BUND erfolgreich vorm Bundesverwaltungsgericht geklagt. Das Festhalten der großen Parteien an den Plänen wertete der Bremer BUND-Chef Martin Rode als „enttäuschend“. (taz)
CDU rügt Rechenfehler
Die Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion hat Fehler bei der Abrechnung von EU-Fördermitteln kritisiert. Der Abgeordnete Jörg Kastendiek hielt Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) am Mittwoch im Parlament vor, die Kontrolle nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit verfolgt zu haben. Hintergrund sind Verzögerungen und Fehler bei der Abrechnung von Fördermitteln des Strukturfonds EFRE in den Jahren 2011 und 2012. Günthner räumte einen Personalengpass in der Prüfbehörde ein, betonte aber, dass kein bleibender Schaden entstanden sei. (dpa)