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Archiv-Artikel

Einblick (488)

Christiane Bauer, Historikerin

Zur Person

■ Christiane Bauer, geboren 1981 in Regensburg, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Berlin und Doktorandin in amerikanischer Kulturgeschichte (LMU München). Studierte Judaistik und Geschichte in Berlin und Wien; promoviert zu Selbstentwürfen deutsch-amerikanischer Einwanderer der zweiten Generation in den USA. Kuratiert das Projekt „Kunstautomat“ im Jüdischen Museum Berlin (seit 23. August in der Dauerausstellung).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Christine Bauer: Auch wenn ich schon oft dort war, ist für mich die Ausstellung des Ägyptischen Museums im Neuen Museum immer wieder ein Erlebnis. Die Aura der Objekte und die feinfühlige Inszenierung der Exponate in Einklang mit der Architektur bewegen mich jedes Mal. Selten findet man so eine gelungene Mischung von moderner Architektur, die die starke Ausstrahlung der Ausstellungsstücke unterstreicht und mit ihr perfekt harmoniert.

Welches Konzert oder welchen Club kannst du empfehlen?

Anfang August trat der Soulsänger Lee Fields aus den USA wieder im Lido auf. Ich habe ihn zum ersten Mal in einem Soulclub in Brooklyn gesehen und mich riesig gefreut, als er bereits letztes Jahr im Lido auftrat. Der Club bringt viele internationale Musiker auf die Bühne und bietet ein buntes Programm von spannenden Bands.

Welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich lese gerade Nicole Krauss’ „Kommt ein Mann ins Zimmer“. Die Autorin gehört für mich zu den außergewöhnlichsten zeitgenössischen Romanautorinnen, und ich bewundere ihre sprachliche Virtuosität. „Die Geschichte der Liebe“ ist ein unglaublich bewegendes Buch und hat mich mit den vielen ineinanderverstrickten Erzählsträngen gefesselt und lange nicht mehr losgelassen.

Welcher Gegenstand des Alltags macht dir am meisten Freude?

Im Moment hege ich einen großen Faible für alle Arten von Automaten. Es ist unglaublich, wie sehr sie noch zu unserem sonst so modernen und digitalen Einkaufsverhalten gehören. Angefangen von Snacks über Bücher und Elektroartikel bis zu Ballerinas und sogar Flaschenpost kann man alle möglichen (Alltags-)Güter aus ihnen ziehen. Und seit letzter Woche kann man bei uns im Museum sogar Kunst im Automaten kaufen.