: Schweiger Voscherau
Auf ihrer Klausurtagung bemühte sich die SPD um politische Kontur, ließ aber offen, wer für sie antritt
Das erhoffte Signal blieb aus. „Nein“, betont SPD-Parteichef Mathias Petersen, die Frage, ob Alt-Bürgermeister Henning Voscherau bei der kommenden Bürgerschaftswahl als SPD-Spitzenkandidat seinen Hut in den Ring werfen werde, habe „während der gesamten Klausurtagung keine Rolle“ gespielt. Er selbst habe lediglich „bei einer Tasse Kaffee“ mit Voscherau besprochen, dass es „vor unserem Landesparteitag am 6. Mai keine weiteren Erklärungen“ zur Kandidatenfrage gäbe.
Erst wenn sich kurz darauf der SPD-Landesvorstand treffe, um den Modus der Kandidatenkür festzulegen, sei „der Zeitpunkt gekommen“, dass sich „alle Bewerber erklären“ müssten. Im Klartext: Die Spekulation darüber, ob Voscherau antritt, werden die SPD damit noch drei Monate beschäftigen. Dabei spricht alles dafür, dass es zu einer Kampfkandidatur zwischen Petersen und Voscherau kommt, deren Ausgang von einer Befragung der SPD-Mitglieder abhängt.
Während es bei der Personalie Voscherau keine Bewegung gab, bemühte sich die SPD zumindest programatisch voranzukommen, um ihr „Profil zu schärfen“. Ihr Konzept „Menschliche Metropole“ entwickelte sie dahingehend weiter, das bei für die Stadt zentralen Themen wie Bildung oder Sozialpolitik die klassischen Ressortgrenzen aufgelöst werden sollten. Übergreifender soll auch die Zusammenarbeit zwischen den norddeutschen Ländern funktionieren, wobei die SPD einen Nordstaat jedoch ablehnt. Marco Carini