verpasst?: Wahl, Beck, Sieg!

(Wahl im TV, So., div. Kanäle)

So viel zum Thema TV-Föderalismus: Da sind Landtagswahlen in gleich drei Bundesländern, aber ARD und ZDF schlagen ihre zentralen Wahlstudios beide in Stuttgart auf. Gefreut haben dürfte das vor allem die Dresdner Bank, die eine Filiale so unauffällig genau hinter der ZDF-Glasfassade platziert hatte, dass ihr Logo alle Moderationen von Bettina Schausten mild überstrahlte.

Ansonsten war der Abend von gepflegter Langeweile getragen, mit einem Hauch Weltuntergangsstimmung bei den Herren Friedmann (Michel) und Strunz (BamS) auf N24, die die Bundesregierung anherrschten, jetzt bitte endlich mit der Arbeit zu beginnen.

Die ARD bot unter anderem eine TV-Dinosaurier-Runde mit Hans-Dietrich Genscher (FDP), Bernhard Vogel (CDU) und dem vergleichsweise Polit-Jungspund Wolfgang Clement (SPD).

Und dem ZDF gebührt der Mainzelmann des Tages für die hektische Live-Schalte zum absoluten Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD): Obwohl das ZDF in Rheinland-Pfalz hockt und Landesvater Beck sogar dem Fernsehrat der Anstalt vorsteht, ignorierte der mit revolutionärem Ergebnis Wiedergewählte frech das orange Mikro und dankte den WählerInnen lieber salbungsvoll über den blauen Windschutz der ARD-Konkurrenz. STG