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Archiv-Artikel

Missbrauchs-Hotline gefragt

KRIMINALITÄT Tausende nutzen Kirchenangebot

TRIER dpa | Bei der Hotline der katholischen Kirche für Missbrauchsopfer melden sich weit mehr Menschen, als von den Organisatoren erwartet: Vor der Osterpause seien von Dienstag bis Donnerstag vergangener Woche 13.293 Anrufversuche von 2.670 Anschlüssen registriert worden, sagte ein Sprecher des Bistums Trier am Dienstag. Die Berater hätten 394 Telefongespräche geführt und in 91 weiteren Fällen online beraten. „Mit einer derart großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet“, sagte der Sprecher Stephan Kronenburg.

Nach seinen Angaben konnten die Berater bislang erst etwa 18 Prozent der Anfragen beantworten. Anrufer, die nicht durchkommen, können ihre Nummer für einen Rückruf hinterlassen. In erster Linie meldeten sich Opfer oder deren Angehörige bei der Hotline (Tel. 0800 120 1000). „Das Angebot wird im Wesentlichen von denen wahrgenommen, für die es gedacht ist.“ Wie sich die Anrufe inhaltlich aufteilten, sei schwer zu sagen, so Kronenburg. Es sei aber auffallend, dass nicht nur das Thema Missbrauch durch kirchliche Mitarbeiter eine Rolle spiele, sondern auch das Thema Misshandlung. „Aber da sind die Grenzen ja fließend.“ Vor allem Fälle aus den 60er- oder 70er-Jahren würden geschildert.