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Archiv-Artikel

Entdecken und Verweilen

JUBILÄUM Mit einem literarischen Spazierweg reckt sich die Unibibliothek der Stadt entgegen

Claudia Bodem, 48

■ ist stellvertretende Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek.

taz: Heute eröffnet die Bibliothek einen „lyrischen Pfad“ im Bürgerpark. Was ist das?

Claudia Bodem: Das sind zehn Tafeln mit Gedichten oder Auszügen aus unseren Büchern. Sie stehen zwischen dem Parkhotel und der Waldbühne.

Und was ist darauf zu lesen?

Die Inhalte wechseln. Zunächst sind es zum Beispiel Werke von Annette Droste-Hülshoff, Kurt Tucholsky oder Erich Mühsam, in denen es um die Themen „Natur“ und „Park“ geht. Im Sommer machen sie Platz für Bremensien, in der dritten und letzten Phase im Herbst gibt es dann wieder Gedichte.

Haben sich das Deutschlehrer für Freiluft-Unterricht ausgedacht?

Nein. Der Pfad hat keine didaktischen Ansprüche. Es geht nur um das Entdecken und Verweilen. Wir machen das aus Anlass unseres 350. Geburtstags...

...350? Die Uni ist doch erst 39.

Uns gibt es aber schon viel länger. Wir wurden 1660 als „Bibliotheca Bremensis“ des Gymnasium Illustre gegründet.

Wo war denn das? Im Katharinenkloster, also im Zentrum. Jetzt sind wir ja hier etwas abseits, der Bürgerpark trennt uns von der Stadt. Deswegen wollen wir mit dem Pfad deutlich machen, dass wir allen Bürgern offen stehen, nicht nur Uni-Angehörigen.

Nutzen nur die die Bibliothek?

Nicht nur. Letztes Jahr waren etwa 6.000 unserer 38.000 Nutzer keine Hochschulangehörigen. Dabei kann jeder, der seine Jahresgebühr für die Stadtbibliothek gezahlt hat, die SuUB umsonst nutzen.

Interview: Christian Jakob

9 Uhr, Haupteingang Parkhotel