: UNTERM STRICH
Das berühmte „Grabtuch Christi“ ist erstmals nach zehn Jahren wieder öffentlich ausgestellt. Zu den ersten Besuchern des verehrten und umstrittenen Leinentuchs im Turiner Dom zählten am Samstag Ehrengäste wie etwa Fiat-Chef Sergio Marchionne.
Etwa 12.000 Menschen aus aller Welt hatten sich allein für den Samstagabend angemeldet. Das waren rund 3.000 pro Stunde, jeder hatte nur wenige Minuten Zeit, das Tuch zu betrachten. Am 2. Mai will auch Papst Benedikt XVI. zu dem seit dem Jahr 1578 in der norditalienischen Johanneskathedrale aufbewahrten Grabtuch pilgern, das in mehr als vier Jahrhunderten erst zum zehnten Male öffentlich gezeigt wird. Um die Echtheit, Datierung und Herkunft der Reliquie ranken sich aber bis heute noch Spekulationen und Rätsel. Sollte die Datierung stimmen, wäre das gelbliche Leinentuch das größte erhaltene Stück Stoff aus der Antike. Während es als erwiesen gilt, dass es sich bei dem erkennbaren Abdruck eines Mannes mit Folterspuren nicht um eine Malerei handelt, ist umstritten, ob die Leinenbinden wirklich den Leichnam Jesu eingehüllt haben.