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Archiv-Artikel

Italienische Sanitäter wegen Terrorverdacht festgenommen

AFGHANISTAN Dubioser Waffenfund in einer Klinik in der Provinz Helmand. Hilfsorganisation sieht Intrige

KANDAHAR afp/dpa | In der südafghanischen Unruheprovinz Helmand sind drei Helfer aus Italien festgenommen worden, die im Auftrag der radikalislamischen Taliban Anschläge geplant haben sollen. Sicherheitskräfte hätten am Sonntag mit den Verhören der insgesamt neun in Gewahrsam genommenen Mitarbeiter eines von der italienischen Hilfsorganisation Emergency betriebenen Krankenhauses in Lashkar Gah begonnen, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums. In der Klinik waren am Samstag Sprengstoffwesten, Granaten, Waffen und Munition sichergestellt worden. Die Taliban-Führung habe den Festgenommenen 500.000 US-Dollar gezahlt gehabt.

Der Leiter der Hilfsorganisation Emergency, Gino Strada, sprach am Sonntag in Mailand von „grotesken und ungerechtfertigten Anschuldigungen“. Hier sei einem Krankenhaus der Krieg erklärt worden. „Jemand hat hier etwas inszeniert, weil er will, dass Emergency, ein unbequemer Zeuge (des Krieges und seiner Folgen), das Land verlässt. Der Regisseur dessen ist nicht nur afghanisch.“