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Archiv-Artikel

Hundesex wird zum Politikum

Neuer Karikaturenstreit belastet Beziehungen zwischen Indonesien und Australien

CANBERRA taz ■ Der australische Außenminister Alexander Downer hat eine farbige Karikatur in der Wochenendausgabe der Tageszeitung The Australian als „geschmacklos“ bezeichnet. Die Zeichnung zeigt den indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono als Hund, der einen ebenfalls als Hund gemalten Bewohner der indonesischen Provinz Papua besteigt. Die Karikatur wurde veröffentlicht, nachdem eine islamische Zeitung in Indonesien letzte Woche Australiens Premier John Howard als Hund porträtiert hatte, der Downer zu decken scheint. Dabei fordert die Howard-Figur vom Außenminister, er solle die „Übernahme von Papua“ ermöglichen.

Canberra reagierte am Samstag mit einer Pressemitteilung auf die Veröffentlichung des Bildes. Australiens Regierung „distanziere sich in aller Form“ von der Publikation. Auch die australischen Botschaft in Jakarta publizierte die Mitteilung.

Obwohl Präsident Yudhoyono laut Medienberichten „mit einem Lachen“ auf die Karikatur reagiert hatte, dürfte der Skandal die Beziehungen zwischen Canberra und Jakarta weiter trüben. Vor zwei Wochen hatte die indonesische Regierung ihren Botschafter aus Australien abberufen, weil Canberra 42 Flüchtlingen aus Papua Asyl gewährte. In der wenig entwickelten, aber rohstoffreichen indonesischen Provinz kämpfen indigene Bewohner für die Unabhängigkeit von Jakarta. Menschenrechtsgruppen werfen dem indonesischen Militär Folter und außergerichtliche Exekutionen vor.