Kabila im Kongo auf Siegeskurs

BERLIN taz ■ Für die Präsidentschaftswahl in der Demokratischen Republik Kongo haben sich 72 Kandidaten angemeldet. Dies bilanzierte die Wahlkommission nach Schließung der Kandidatenlisten am späten Sonntagnachmittag. Als einer der letzten reichte Azarias Ruberwa, Führer der einstigen Rebellenbewegung RCD (Kongolesische Sammlung für Demokratie), am Samstag seine Kandidatur ein. Der bekannteste Oppositionelle, Etienne Tshisekedi von der UDPS (Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt), tritt nicht an. Die UDPS boykottiert auch die Parlamentswahlen, bei denen für 500 Sitze über 4.000 Kandidaten angemeldet sind. Damit steht der amtierende Präsident Joseph Kabila, der als überparteilicher „Kandidat des Volkes“ antritt, keinem ernst zu nehmenden Gegner gegenüber und kann mit dem Sieg im ersten Wahlgang rechnen. Der Wahltermin soll heute bekannt gegeben werden. Die endgültige Zahl der Bewerber dürfte noch sinken, da weniger als die Hälfte der Kandidaten die vom Gesetz verlangte Kaution von 50.000 US-Dollar hinterlegt hat. D.J.