: Rund 5.000 für fast eine Million
DIE FAIRE WOCHE Alle wichtigen Eckdaten und Hintergrundinfos zur Veranstaltungsreihe
DAS GEHT AB
Vom 13. bis zum 27. September stellen Weltläden, Aktionsgruppen, Supermärkte und weitere Akteure bundesweit rund 5.000 Veranstaltungen auf die Beine: Vorträge, Diskussionen, Verköstigungen, Kochduelle, Ausstellungen und vielen weitere Aktionen informieren über fair gehandelte Produkte, Produktionsbedingungen und deren Auswirkungen. Zum zwölften Mal organisiert das Forum Fairer Handel dieses Jahr die Faire Woche. Fast eine Millionen Menschen sollen so erreicht werden.
DARUM GEHT’S
Dass Fairer Handel nicht nur eine Randgruppe von Menschen betrifft, das ist dieses Jahr Thema der Aktion. Das Motto „Fairer Handel. Faire Chancen für alle“ ist nicht nur ein Appell an gerechte Handelsbedingungen an beiden Enden der Produktionskette. Es soll auch verdeutlichen, dass Fair Trade für alle Altersgruppen etwas zu bieten hat. „Der Faire Handel bietet Chancen, Möglichkeiten und Vorteile für alle Generationen. Aufseiten des globalen Süden ermöglicht der faire Handel menschwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen. Dazu gehört, dass Kinder in die Schule gehen können, das es eine Gesundheitsversorgung gibt, aber zum Beispiel auch Projekte zum Klimaschutz. Und bei uns profitieren alle Altersgruppen von hochwertigen, fair gehandelten Produkten“, verdeutlicht Christoph Albuschkat, einer der Koordinatoren der Freien Woche.
DAS WIRD GEBOTEN
Wer fair gehandelte Produkte kennen lernen möchte, kann die Verköstigungen mit Probierhäppchen besuchen, die fair ausgerichtete Restaurants und Läden anbieten. Während der vierzehn Tage soll aber nicht nur Schokolade und Mango genascht werden. Besonders wichtig ist den Veranstaltern der Fairen Woche die Kommunikation zwischen Konsumenten und Produzenten. Unter anderem kommen Produzenten zu Besuch. Sie berichten den Besuchern aus erster Hand, wie sich der faire Handel auf ihre Arbeit auswirkt. Dieses Jahr erzählen acht Vertreter aus Peru und den Philippinen von ihren Erfahrungen.
DER BESUCH
Eine von ihnen, Magda Reza, vertritt die peruanische Kaffeekooperative Sonomoro. Die Peruanerin, die bisher noch nie ihr Heimatland verlassen hat, wird auf Vorträgen in ganz Deutschland darüber aufklären, wie Klimaveränderungen die Anbaubedingungen in ihrer Heimat erschweren. Sie wird berichten, wie die Kooperative Sonomoro diesen Herausforderungen begegnet und wie gerechte Handelsbedingungen ihr und den anderen Kaffeebauern und -bäuerinnen die Möglichkeit geben, eine ökologisch nachhaltige Anbauweise zu betreiben und damit zur Stabilisierung des Ökosystems beizutragen. Eine andere Produzentin, die zu Besuch kommt, ist Ruth de la Cruz. Sie berichtete der taz im nebenstehenden Interview von ihren Erfahrungen im fairen Handel.
DER PREIS
Am 18. September wird die Hauptstadt des Fairen Handels gekürt. Bremen, das die letzten zwei Jahre diesen Titel trug, ist Ausrichterin der Verleihung.
TAUSENDE TASSEN KAFFEE
Am 27. September sollen bundesweit Tausende Tassen Kaffee getrunken werden. Unter dem Wahlspruch „Fairtrade-Kaffee trinken und dabei die Welt verändern!“ ruft der Verein Transfair an diesem letzten Tag der Fairen Woche den „Tag des Kaffees“ aus. 150.000 Menschen sollen sich als Unterstützer von fair gehandeltem Kaffee bekennen. „Durch veränderte klimatische Bedingungen haben die Kaffeebauern in Peru gerade ein massives Problem mit dem sogenannten Kaffeerost. Diese Krankheit greift die Kaffeepflanzen an und vernichtet den Bauern die gesamte Ernte. Es hilft dann nur noch, neu zu pflanzen. Um den Bauern zu helfen, brauchen wir 150.000 neue Kaffeepflänzchen. Ein Bäumchen steht für jeden Unterstützer des fair gehandelten Kaffees“, erklärt Claudia Brück von Transfair.
POLITISCHE FORDERUNGEN
Vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahl betont Christoph Albuschkat: „Fairer Handel ist nicht nur Kaffee, er stellt auch politische Forderungen. Diese Forderungen werden wir auch der neuen Regierung mit auf den Weg geben.“
NOCH MEHR INFOS
http://www.faire-woche.de/veranstaltungen/
LAURA WAGENER