piwik no script img

Kein Spezialgottesdienst für schwule Paare

HOMO-EHE Die Nordkirche hat noch keine Gottesdienstordnung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Vorbilder gibt es in den ehemaligen Landeskirchen. Pommern schloss Trauungsfeier aus

In Hamburg und Schleswig-Holstein können die Pastoren nur dann gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen spenden, wenn Kirchengemeinderat und Propst einverstanden sind

Die evangelische Nordkirche bereitet derzeit keine spezielle Gottesdienst-Ordnung für Segnungsgottesdienste gleichgeschlechtlicher Paare vor. Dies bestätigte Oberkirchenrätin Johanne Hannemann vom Dezernat Theologie und Publizistik im Kieler Landeskirchenamt. Es gebe hierzu keine Planungen in der noch jungen Nordkirche, die zu Pfingsten 2012 gegründet wurde. In der hannoverschen Landeskirche wird zurzeit an einer entsprechenden Gottesdienstordnung gearbeitet, wie Landesbischof Ralf Meister bestätigte.

Die Nordkirche ist ein Zusammenschluss der ehemaligen Landeskirchen von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern. Oberkirchenrätin Hannemann verwies auf eine Regelung in der ehemaligen nordelbischen Kirche aus dem Jahr 2000. Danach können in Hamburg und Schleswig-Holstein die Pastoren nur dann gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen spenden, wenn Kirchengemeinderat und Propst einverstanden sind. Diese Segenshandlung muss sich von einer kirchlichen Trauung unterscheiden. „Es gibt keine Liturgie nur für solche Gottesdienste“, sagte Hannemann.

Für den Bereich Mecklenburg gilt der Beschluss der ehemaligen Landessynode vom November 2001, wie Kirchensprecher Frank Zabel mitteilte. Demnach kann homosexuellen Menschen der Segen Gottes in seelsorgerlicher Begleitung zugesprochen werden.

Für Pommern ist ein Synoden-Antrag aus dem Oktober 2009 die Richtschnur. „Unverändert befürwortet die Landessynode die geistliche Begleitung gleichgeschlechtlich liebender Paare“, heißt es in dem Papier. Diese soll ausschließlich im Bereich der Seelsorge stattfinden. Eine öffentliche gottesdienstliche Feier sei damit ausgeschlossen.  (epd)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen