: „Ich bin musikalisch nicht verbraucht“
MUSIK Die Cellistin Sol Gabetta hat mit 28 Jahren sechs CDs eingespielt und ist ein Weltstar. Ein Gespräch über Freiheit, Koffer und Allgemeinbildung
■ Beruf und Passion: Cellistin
■ Lebensdaten: Geboren 1981 in Córdoba, Argentinien. Vater Argentinier mit italienischen Wurzeln, Mutter in Frankreich geborene Russin. Seit ihrem zehnten Lebensjahr in Europa. Studien in Madrid, der Schweiz und Berlin.
■ Starfaktor: Irgendwo zwischen Alicia Keys und Rihanna.
■ Privates: Liiert mit dem Cellisten Christoph Müller, 40.
■ Wohnort: Olsberg in der Nähe von Basel, Schweiz. Dort haben Gabetta und Müller 2006 das Solsberg-Kammermusikfestival ins Leben gerufen.
■ Diskografie: 2006: Tschaikowsky, Saint-Saëns, Ginastera 2007: Il Progetto Vivaldi 2008: Schostakowitsch 2008: Cantabile 2009: Hofmann / Haydn / Mozart Cellokonzerte 2010: Elgar Cellokonzert / Dvořák / Respighi mit Bonus-CD Solostücke von Peteris Vasks Genaue Verkaufszahlen will Sony Music nicht veröffentlichen, weist aber darauf hin, dass alle CDs von Sol Gabetta in den deutschen Klassikcharts gut platziert waren und sich weiterhin verkaufen.
■ Auszeichnungen:1998: 3. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD; 2004: Gewinnerin des „Crédit Suisse Young Artist Award“; 2007: Echo Klassik als Instrumentalistin des Jahres; 2008: Aargauer Kulturpreis; 2009: Echo Klassik für ihre Schostakowitsch-CD; 2009: „Premio Gardel“ (Argentinien) für die Schostakowitsch-CD
■ Die nächsten Konzerte:17. 4. Dresden, 18. 4. Nürnberg, 19. 4. Köln, 22. 4. Westerland, 5. 5. Stuttgart, 6./7. 5. Frankfurt am Main, 8. 5. Regensburg
■ Im Web: www.solgabetta.com
VON BERND PICKERT (INTERVIEW) UND STEFAN PANGRITZ (FOTOS)
taz: Frau Gabetta, Sie wohnen in der Schweiz, es gefällt Ihnen hier – trotzdem spielen Sie mehr als hundertdreißig Konzerte im Jahr und sind fast nie zu Hause. Warum tun Sie sich das an?
Sol Gabetta: Mal nachdenken. Ich habe mit der Musik ja nicht als Beruf angefangen, sondern weil ich mir das so gewünscht habe. Ich wollte Musikerin werden. Nicht unbedingt Cellistin – obwohl auch das früh kam, mit viereinhalb –, aber ich wollte mit Musik eine Verbindung haben. Wenn ich jetzt von dem, was ich liebe, auch leben und genau das machen kann, was ich immer wollte, dann finde ich das einfach wunderbar und möchte mit niemandem tauschen!
Ist so eine Zufriedenheit wichtig für die Musik?
Es gibt auch Journalisten, die gerne Journalisten sind. Die machen die interessantesten Interviews. Genauso ist es bei uns Musikern. Wir müssen immer schauen, dass die Musik nicht etwas wird, mit dem man nur Geld verdient. Ich freue mich gerade extrem auf diesen Weg, alles entwickelt sich immer weiter, es gibt neue Orchester, interessante Orte …
Also trotz Stress ungebremste Neugier?
Ich bin gerade 28. Man ist nicht mehr zu jung, aber man ist auch nicht zu alt. Es ist die Zeit, die man am meisten genießen kann. Nach fünfzehn Jahren Lernen ist jetzt schon mal eine Basis da, mit der ich frei interpretieren kann. Das finde ich ideal: Ich bin musikalisch noch nicht verbraucht.
Haben Sie davor wirklich Angst? Sie sind doch keine Spitzensportlerin, deren Karriere mit 35 vorbei ist.
Das stimmt schon. Aber im Moment habe ich das Gefühl, viel geben zu können. Das brauche ich auch. Wenn ich anfangen würde, das, was ich tue, vor allem als Beruf zu sehen, würde die Musik darunter leiden. Es muss Passion dabei sein.
Ist es Ihnen schon einmal passiert in einem Konzert …
… dass es langweilig war?
… oder dass es einfach völlig danebenging, dass Sie mit Ihrer Musik keine Beziehung zum Publikum haben aufbauen können?
Doch, das passiert. Aber manchmal habe auch ich das Gefühl, dass es langweilig war, dann höre ich eine Aufnahme vom Konzert und merke: Die Leute haben das gar nicht so gespürt. Neulich hatte ich solch ein Konzert, und ich habe im Anschluss einige Leute in meinem Umfeld gefragt: Sag mal, war das heute langweilig? Und sie sagten: Na ja, ein bisschen spannungslos im Vergleich zu gestern. Aber die meisten, die dich hören, haben nicht den Vergleich zu gestern. Ich selbst allerdings schon.
Ein Kritiker hat kürzlich über Sie geschrieben: Jetzt kann man sagen, dass sie wirklich alles kann! Wäre das nicht schrecklich, wenn es so wäre?
Ach, es ist auch schön, so was über sich zu lesen. Ich frage mich nur: Was ist „alles“? Was ich annehmen kann: Ich glaube tatsächlich, dass ich jetzt eine wirklich gute Basis habe und nicht mehr unter der Leitung eines Lehrers bin. Wenn man studiert, will man seinem Lehrer gefallen. Später will man der Jury gefallen, um Wettbewerbe zu gewinnen. Dann will man dem Publikum gefallen. Wenn das Publikum bei den ersten Konzerten glücklich ist, sind es die Kritiker auch, und dann hat man es geschafft. Was soll das alles? Das ist nur ein Anfang, wir müssen uns bestätigen, und das geht immer so weiter.
Ich habe bei der Recherche für dieses Interview eigentlich keine einzige negative Kritik über Sie gefunden.
Ich bin damit sehr vorsichtig. Wenn jemand am Anfang steht und sehr jung ist, sind die Kritiker total begeistert. Sobald diese Person Riesenerfolg hat, das konnte man zum Beispiel bei Lang Lang sehen, schreiben die Kritiker nur noch Schlechtes.
Ärgern Sie sich über schlechte Kritiken?
Wenn die Kritiker mir gut erklären können, warum es ihnen nicht gefallen hat, kann mich das sehr weit bringen. Aber manchmal schreibt jemand elendig lang über mein Konzertkleid – ob es rosa war oder blumig, ob es zum Stück gepasst hat oder nicht. Was ist das für ein Blödsinn? Ich reise die ganze Zeit, und wenn ich gerade dieses Kleid dabei habe, dann werde ich nicht daran denken, dass Rosa vielleicht zu Schostakowitsch nicht passt. Über solche Banalitäten kann ich mich richtig ärgern.
Zu Beginn Ihrer großen Bekanntheit wurde immer mal wieder vom „lateinamerikanischen Feuer“ geschrieben, das man bei Ihnen höre. Ein unglaubliches Klischee – hat Sie das nicht gewurmt?
Ja schon. Vor allem, weil ich eine Mischung in mir trage und mich inzwischen längst mehr als Europäerin fühle denn als Argentinierin. Natürlich habe ich was von Argentinien in mir – mein Vater ist ja richtiger Argentinier, aber mit italienischen Wurzeln. Meine Mutter ist Russin und in Frankreich geboren – ich bin gar keine pure Lateinamerikanerin.
Sie sind in Córdoba geboren und dort die ersten zehn Jahre Ihres Lebens aufgewachsen. Wie muss ich mir diese Kindheit vorstellen: Wochenende am Fluss in Villa Carlos Paz?
Ja, richtig!
Und Sommerferien am Meer in Mar del Plata?
Nein, wir waren auch in den Sommerferien in Villa Carlos Paz. Das ist ja nur eine halbe Stunde von Córdoba entfernt. Wir waren vier Geschwister, und es war für meine Eltern gar nicht so leicht. Wir waren eine normale Mittelschichtfamilie, und das war das, was wir uns leisten konnten. Ich war damit auch wirklich glücklich. Aber logisch: Als ich mit zehn Jahren die Möglichkeit bekam, nach Europa zu kommen und plötzlich diese unglaubliche Kulturveränderung, andere Sprachen, andere Menschen, anderes Aussehen und so weiter kennenlernte, war das für mich eine Revolution. Danach wollte ich nicht mehr zurück.
Sie sind zwei Jahre vor dem Ende der argentinischen Diktatur geboren. War Ihre Familie in irgendeiner Art und Weise davon betroffen?
Nein. Die Eltern meiner Mutter waren aus Frankreich seinerzeit zunächst nach Paraguay umgezogen. Meine Mutter ist in Nizza geboren. Ihr Vater hatte in beiden Weltkriegen gekämpft, und er hatte einfach genug. Sie wollten mit Frankreich und mit Politik nichts mehr zu tun haben und sind so weit weggegangen wie nur möglich. Sie wollten einfach in Ruhe leben, haben ihre eigenen Tomaten gepflanzt. Sie waren recht arm, aber das war ihnen völlig egal. Nach einem Jahr in Paraguay sind sie dann nach Argentinien umgezogen, in den Norden, in die Nähe von La Salinas.
… da, wo der Mate mit Zucker getrunken wird.
Ja genau. Das ist eine richtig öde Gegend. Und da haben sie sich ein einfaches Haus gebaut und ihr ganzes Leben lang gelebt. Meine Mutter ist mit fünfzehn, sechzehn Jahren wegen Schule und Studium nach Córdoba gekommen und hat dann meinen Vater geheiratet. Aber sie haben von der Politik gar nichts wissen wollen.
Musikalisch waren die Achtzigerjahre in Argentinien geprägt von Mercedes Sosa und der Folklore einerseits, den großen argentinischen Rockstars wie Charly García oder León Gieco andererseits. Wie kommt man da als Kind zur klassischen Musik?
Meine Mutter hat Klavier gespielt, und sie hat uns immer zu Konzerten mitgenommen. Ohne meine musikalische Mutter wäre ich damit auch nicht in Berührung gekommen. Das sieht man jetzt auch: Jeder Argentinier, der was machen will, geht weg und kommt nie wieder zurück. Es ist wie am Meer: Wenn der Fisch im Netz ist, ist er weg. Mich hat das Leben da weggefischt. Ich kann mir nicht vorstellen, wieder dort zu leben.
Nur der künstlerischen Entwicklung wegen nicht?
Auch deshalb, weil meine Mentalität sich unglaublich verändert hat. Natürlich schätze ich die Leute, und meine beste Freundin, meine Familie –, alle sind dort. Sie haben solch eine Wärme und Menschlichkeit, haben so viel Zeit für alles. Das ist sehr schön – aber ich bin es nicht mehr gewöhnt! Ich bin, wenn ich dort bin, total nervös, weil ich zum Beispiel nicht verstehen kann, wie man drei Stunden auf Leute warten kann, die um sieben zu meinem Abendessen kommen sollten.
Muss man fortgehen, um etwas zu erreichen?
Ja, und zwar möglichst früh. Ich treffe Leute in meinem Alter, die acht Jahre später rausgegangen sind, die sagen mir: Ich habe acht Jahre verloren. Ich sehe es jetzt beim Unterrichten: Was ein Mensch bis zu seinem 19. oder 20. Lebensjahr lernt, ist sein größtes Potenzial, technisch und von der musikalischen Intelligenz her. Der Ausdruck ist dann noch etwas anderes, denn das braucht Lebenserfahrung, Reife. Die Musik entwickelt sich mit unserem Lebensstil und unseren Interessen.
Stimmt denn noch das Bild vom klassischen Musiker, der in seiner Wolke lebt und nichts mitbekommt?
Da hat sich eine Menge verändert. Musiker wie Casals, Rostropowitsch oder Menuhin sind irgendwohin gefahren, manchmal zwei Tage lang, mit dem Zug, mit der Fähre, sie haben gelesen, Partituren angeschaut, das Leben und die Landschaft diskutiert, und sie haben von allem etwas mitbekommen. Und was machen wir heute? Wir reisen von Ziel zu Ziel, Flughafen – einsteigen – in Frankfurt raus – da ist das Auto – Generalprobe – Konzert in zwei Stunden – Hotelzimmer, schlafen, essen – Konzert – Hotel – nächsten Morgen raus und weiter. Ist das wirklich das Interesse eines Menschen, so zu leben?
Warum tun Sie’s dann?
Wie gesagt, ich mag, was ich tue. Aber mir ist auch klar, dass wir mit unserem ständigen Drang, etwas zu schaffen, gleichzeitig ein Plus und ein Minus produzieren. Dieses Minus ist die Allgemeinbildung, ob es um Geschichte geht, um Menschliches, Spirituelles, Religion – egal.
Was ist ein Konzert: Unterhaltung oder mehr?
Ich war kürzlich als Zuschauerin in einem Konzert des Pianisten András Schiff in Bern. Es ist doch komisch: Alle sitzen gleich ausgerichtet und beobachten eine Person, die sich bewegt oder hübsch angezogen ist. Ein schönes Bild. Aber nach zehn Minuten ist dieses Bild mehr oder weniger immer noch das gleiche. Wenn dann die Musik nichts aufbaut, ist die Reise da schon vorbei. Die Leute langweilen sich, sie fangen an zu rascheln und Lärm zu machen, die schwerhörigen Alten brüllen sich gegenseitig irgendwas ins Ohr. Die Leute müssen durch unsere Musik ein richtiges Panorama sehen können, sonst ist sie uninteressant.
Machen Sie sich über so was während Ihrer Konzerte Gedanken?
Nein, während des Übens. Ich frage mich dann: Wie kann ich den Leuten, wenn ich mit dem Stück auf die Bühne gehe, dieses Panorama zeigen? Wie sollen sie zweieinhalb Stunden zuhören können? Die Frage ist immer: Zieht dich die Musik mit oder nicht? Aber manchmal gibt es da noch ein anderes Problem: Die Musik hätte die Kraft anzuziehen, aber das Publikum ist nicht mehr in der Lage, das zu hören. Sie empfangen das einfach nicht! Sie sind wie eine Wand, durch die kein Lichtstrahl dringen kann.
Woran liegt das?
Eben an der Allgemeinbildung. In den Schulen werden die jungen Leute viel zu wenig für solche Dinge geöffnet. Es geht darum, den Kindern die Freiheit zu geben, sich musikalisch auszudrücken. Wenn man sich zum Beispiel Knabenchöre ansieht: Der eine steht da und singt ganz zart und schüchtern, der andere lässt den Gesang mit großer Geste aus sich heraus und ist glücklich. Man merkt die Emotionalität jedes Kindes, obwohl sie genau dasselbe singen. Das ist Freiheit.
Gibt es Menschen, die Ihnen sagen, Sie dürften dieses oder jenes nicht tun, weil es Ihrer Karriere schaden könnte? Etwa als Sie in Stefan Raabs Sendung mit seiner Showband „Carmen“ spielten?
Natürlich! Es gibt ständig Leute, die mir sagen, was ich darf und was nicht. Es gibt zum Beispiel Veranstalter, auch große berühmte Orchester, die mit Leuten, die so gepusht werden wie ich, sehr vorsichtig sind. Ich kann verstehen, dass die angesichts der ganzen Marketingmaschinerie ein bisschen Angst haben, jemanden zu holen, der gerade auf den Markt kommt. Aber: Wenn es jemand so weit geschafft hat, dann ist das meist nicht von allein gekommen. Und wenn er sich hält, dann kann das nur über Leistung gehen.
Können Sie denn das Repertoire von Konzerten und CDs vollständig selbst bestimmen?
Am Anfang nicht, inzwischen ja. Vor allem die letzte CD …
… mit dem Cello-Konzert des britischen Komponisten Edward Elgar …
… und den Solostücken von Peteris Vasks. Ich dachte, ich müsste darum kämpfen, aber diesmal haben sie mir wirklich vertraut.
Obwohl Sie sogar singen!
Ja! Sie haben mir vertraut, und ich bin sehr glücklich damit. Der Kontrast zwischen Elgar und Vasks, da hab ich alles mitgenommen, was ich gerne mag: einen Superdirigenten, ein fantastisches Orchester, man kann aufnehmen, bis es passt, und ich kann das Repertoire von A bis Z auswählen. Hach! Und ich freue mich über den Celloklang. Das ist nämlich wie verhext: Man hat eine Vorstellung vom Klang, hat ein gutes Gefühl bei der Aufnahme – und wenn sie fertig ist, klingt es völlig anders. Diesmal nicht! Das ist wirklich mein Celloklang, wie ich ihn will.
Gibt es Projekte, die Sie gern machen würden, aber genau wissen, dass Sie nicht die Zeit dafür haben werden?
Ich organisiere meine Zeit, um zu kriegen, was ich möchte. Wir leben alle nur einmal, auch dieser Moment wird sich nie wiederholen. Wenn ich ein Ziel habe, dann plane ich dieses Ziel, auch wenn es erst 2013 ist oder 2014 oder 2015. Ich plane heute für 2015, wenn das nötig ist, um es machen zu können. Man muss genießen, was jetzt ist, und planen, was man machen will.
Sie haben ja auch noch ein Privatleben, auch einen Freund. Ordnen sich alle Menschen um Sie herum bereitwillig Ihrem Programm unter?
Ich habe großes Glück. Mein Freund ist voll im Musikgeschäft. Er ist zwar nicht mein Agent, aber der Agent des Kammerorchesters Basel, er macht Festivals, auch das Solsberg-Festival hier in Olsberg. Wir organisieren uns gut, sehen uns viel und sind höchstens mal eine Woche getrennt. Wenn ich länger unterwegs sein muss, richtet er es so ein, dass er mitkommen kann. Und wenn er als künstlerischer Leiter des Interlaken-Festivals dorthinmuss und ich habe zehn Tage frei, dann gehe ich logischerweise mit ihm nach Interlaken. Es ist gut, dass wir beide keine feste Arbeit haben, sondern uns sehr frei bewegen können.
Na ja, Sie wissen aber heute schon genau, wo Sie in einem Jahr auftreten. Ist das denn Freiheit?
Macht doch nichts! Zum Beispiel gehe ich nächste Woche nach Mailand. Er liebt Italien, ich auch. Das ist ideal! Schwierig ist es nur manchmal, wenn mehrere solcher Wochen direkt verbunden sind, wenn da keine Pause ist, wo man nach Hause kommt, waschen kann, organisieren. Bei mir zu Hause stehen jetzt schon drei verschiedene Koffer: einer für die nächsten zwanzig Tage, zwei für danach. Anders geht es nicht. Man muss das schon mögen, so zu leben.
Können Sie sich denn vorstellen, irgendwann einmal vielleicht für ein Jahr eine Auszeit zu nehmen, sei es wegen eines Kindes oder aus einem anderen Grund?
Irgendwann ja, jetzt nicht. Ich liebe Kinder und mache auch Projekte mit Kindern. Aber ich kann mir im Moment nicht vorstellen, selbst ein Kind zu haben, weil ich zu viel von meinem Leben gegeben habe, um das machen zu können, was ich heute mache. Und wirklich gerne mache.
■ Stefan Pangritz, 50, mag Tango Argentino und das Cellokonzert von Edward Elgar
■ Bernd Pickert, 44, ist taz-Auslandsredakteur. Er wollte Sol Gabetta schon immer mal treffen