: Dreiste Erpressung
ARBEITSMARKT Kaufhof-Beschäftigte sollen viereinhalb Wochenstunden mehr arbeiten – gegen Jobgarantie
KÖLN/BERLIN taz/afp | Kaufhof bietet den rund 20.000 Beschäftigten in seinen 113 Warenhäusern eine Jobgarantie bis Ende 2013 – im Gegenzug sollen die Mitarbeiter aber viereinhalb Stunden mehr pro Woche ohne Lohnausgleich arbeiten. Die Geschäftsführung habe dem Gesamtbetriebsrat ein Bündnis zur Beschäftigungssicherung angeboten, sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag in Köln.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di reagierte empört. Eine Erhöhung auf 42 Stunden Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn sei „eine Lohnsenkung durch die Hintertür und vollkommen inakzeptabel“, erklärte die stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane. Mit dem Versuch, Personalkosten zu senken, solle die Tochter des Handelskonzerns Metro für den geplanten Verkauf an einen Investor „aufgehübscht“ werden.
Die Kaufhof-Sprecherin betonte, die Entscheidung über die Verlängerung der Arbeitszeit und die damit verbundene Jobgarantie werde, sofern sie denn vereinbart werde, für jeden Mitarbeiter freiwillig sein. „Jeder ist frei in seiner Entscheidung“ und könne auch weiterhin die bislang gültigen 37,5 Wochenstunden arbeiten – dann allerdings ohne Arbeitsplatzgarantie.