hamburg heute
: Tore über der Stadt

Schon 60 „Blue Goals“ werben für Sportsgeist und Fußballbegeisterung

Von der Hanseaten traditionellem Stolz künden Liedzeilen und Gebäude-Inschriften. Dafür, dass die Welt auch von der Sportbegeisterung des (vorerst) verhinderten Olympia-Austragungsort an der Elbe Auen erfährt, dafür sorgen heutzutage die städtische Marketing-GmbH und natürlich der Senat selbst. So prangen – zu sehen vermutlich auch vom Weltraum aus wie sonst allenfalls noch die chinesische Mauer – seit längerem bereits eine stetig wachsende Zahl blau leuchtender Winkel über der Stadt. Diese beherbergt demnächst ja auch diverse Spiele der Fußball-WM, und deshalb sollen die blauen Erbauungs-Winkel auch „Tore zu Welt“ symbolisieren, heißen folgerichtig „Blue Goals“ und zieren „exponierte Stellen“ und ebensolche Gebäude.

Heute nun wird – genau und durchaus nicht zufällig, so darf man annehmen – 60 Tage vor WM-Anpfiff der 60. dieser einst vom Lichtkünstler Michael Batz ersonnenen Leuchtkörper in Betrieb genommen, und nur sowieso Böswillige werden aufmerken, wenn sie erfahren, wo das geschieht: Nach Konzernzentralen und Rathaus, Flughafen Fuhlsbüttel und Binnenalster nennt heute ab 16 Uhr auch die Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor ein „Blue Goal“ ihr Eigen. Immerhin: Die Hausherrin, Hamburgs Stadtreinigung, weiß wenigstens auch am besten, wie die Leuchtstoffröhrenobjekte dereinst ordnungsgemäß zu entsorgen sind. ALDI