Wochenübersicht: Lautsprecher: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Dienstag wird vor dem Jobcenter in Neukölln protestiert. Die FAU und weitere Basisorganisationen, die nicht für, sondern gegen die Arbeit kämpfen und dabei für und nicht gegen den Menschen, wollen mal über das Individuum und den Apparat reden. „Bewertet EureN SachbearbeiterIn!“, heißt es im Aufruf, denn es sollen die Hartz-Einteilungspraktiken umgedreht werden. Na denn. Abends dann wird im Festsaal Kreuzberg über die italienische Partisanen-Bewegung im Zweiten Weltkrieg informiert. Die Zeitzeugen Giacomina Castagnetti, Giacomo Notari und Rosario Bentivegna sprechen und diskutieren – mit Hilfe von DolmetscherInnen – über ihren Kampf, der in Deutschland meist gern verschwiegen wird, da er beweist, dass sich eine Bevölkerung im Faschismus durchaus auch in größerer Zahl wehren konnte. Tags drauf, am Mittwoch, wird in der Offenen Uni die Woche der Autoorganisation eingeläutet. An diesem Abend geht es um das professionelle Schnorren. „Was gibt es wo? Wie funktioniert effektives Schnorren bei Firmen?“ lauten die Leitfragen, an denen entlang geschaut wird, ob und wie man in der rechtlichen Grauzone agierend kostengünstig überleben kann. Kann man? Umsonst leben, neben dem Traum vom Fliegen einer der letzten Träume der Menschheit, könnte das wahr werden? Wir, die wir begeisterte Kunden von „MacGeiz“ und „Schnäppchenprinz“ sind, sind gespannt. Am Freitag schließlich startet das große Autoorganisations-Wochenende in Friedrichshain, an diversen, einschlägig bekannten Orten wird diskutiert und ausprobiert. Der Samstag etwa bietet im Fischladen den schönen Workshop „Über 30 und immer noch linksradikal? Linksradikales Seniorentreffen“, in dem es um linke Politik und die drohende Überalterung der Linken gehen soll. Genaueres unter www.autoorganisation.org.
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