: Preis für Buschkowsky
UNBEUGSAM SPD ehrt Bezirksbürgermeister mit Gustav-Heinemann-Bürgerpreis
Für seinen „Mut zu Veränderungen, aber auch Mut zu Widerspruch“ hat die Bundes-SPD den Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis 2010 ausgezeichnet. SPD-Chef Sigmar Gabriel würdigte den 61-jährigen Kommunalpolitiker als perfektes Beispiel für die Tugenden, die der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann von aktiven Staatsbürgern erwartet habe. Buschkowsky sei engagiert, er gehe auf die Menschen zu, spreche eine klare Sprache, packe Probleme an und sei unbeugsam gegenüber Autoritäten. „Heinz Buschkowsky ist ein Berliner Sozialdemokrat, auf den wir stolz sind“, sagte Gabriel.
Buschkowsky hat sich bundesweit in der Integrationsdebatte einen Namen gemacht. Immer wieder wies er mit teils drastischen Worten auf Probleme bei der Integration von Zuwandererfamilien hin. Er verlangt von Hilfeempfängern auch eigene Anstrengungen und die Einhaltung von Regeln und Gesetzen, anderenfalls müsse der Staat auch Leistungen kürzen. Damit stieß Buschkowsky auch auf Widerspruch in der SPD.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) würdigte Buschkowsky als „unbequemen Politiker“, der unermüdlich für soziale Gerechtigkeit und Aufstiegschancen der sozial Schwachen kämpfe. „Heinz Buschkowsky ist ein Dorfschulze par excellence“, sagte Wowereit augenzwinkernd. Der Regierungschef räumte ein, dass es Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen gebe. So widersprach Wowereit Buschkowskys These, dass Multikulti gescheitert sei. „Die Stadt Berlin lebt durch die multikulturelle Gesellschaft.“ Sein Preisgeld von 10.000 Euro will Buschkowsky an zwei Neuköllner Projekte stiften. (dpa)