piwik no script img

In schlechter Verfassung

Trotz ihrer Niederlage vor dem Hamburger Verfassungsgericht hält die CDU fast unverändert an ihren Plänen fest, die Hamburger Volksgesetzgebung zu deformieren. Das kündigte der CDU-Verfassungsexperte Manfred Jäger gestern in der Bürgerschaft an. „Nur in einem Punkt“ hätten die Richter den CDU-Entwurf moniert, seine entscheidenden Vorschläge aber „als verfassungsgemäß anerkannt“. Die Verfassungsrichter hatten Ende März klargestellt, dass die CDU-Novelle, nach der Volksentscheide grundsätzlich nicht an Wahltagen stattfinden dürften, nicht verfassungsgemäß sei. Diesen Punkt werde die Union, so Jäger „nun fallen lassen“. An der Stoßrichtung ändere das jedoch gar nichts.Der SPD-Innenexperte Andreas Dressel warf der Regierung hingegen vor, mit diesem entschiedenen „weiter so“ zumindest einen „moralischen Verfassungsbruch“ zu begehen. Senat und Bürgerschaftsmehrheit hätten von den Richtern eine „schallende Ohrfeige“ erhalten. Das Gericht habe auch für die Punkte der Regierung, die es nicht zurückgewiesen habe, „keinen Persilschein ausgestellt“. Christian Maaß (GAL) bescheinigte der CDU, „ein Problem mit dem Volk“ zu haben. Sein Fraktionskollege Farid Müller sagte, die CDU wolle „den Hamburgern die Lust an der politischen Mitgestaltung vermiesen“. mac

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen