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Archiv-Artikel

Aus für die Prävention von Rütli und Pisa?

Die Schulgeschichtliche Sammlung verliert den Boden unter den Füßen. Jetzt drohen Umzug oder Schließung

Von jr

An der Bildung wird immer als Letztes gespart. Heißt es. Sollte so sein. Was aber, wenn die eine Bildung der anderen die Gelder mopst?

Der Schulgeschichtlichen Sammlung „Auf der Hohwisch“ droht ein Umzug. Wenn nicht gar die Schließung. Bisher teilt sie sich die Räumlichkeiten mit der Grundschule „Auf der Hohwisch“. Vorigen Sommer drohte beiden der Rauswurf aus dem historischen Gebäude. Jetzt hat Bildungssenator Willi Lemke (SPD) beschlossen, wie man der Schulstandortpolitik dennoch gerecht werden kann: Im Sommer soll die Kinderschule „Auf der Hohwisch“ einziehen.

Drei sind aber einer zu viel. Um dem Bäumchen-wechsel-Dich der Bremer Bildungsinstitutionen Einhalt zu gebieten, fordert Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) gemeinsam mit Vertretern der Bremer, Hamburger und Leipziger Schulmuseen zur Unterstützung der Schulgeschichtlichen Sammlung auf. „Schulmuseen sind von hohem kulturellen Wert“, betont Uta Percy, stellvertretende Leiterin des Hamburger Schulmuseums. „Jeder Erwachsene war einmal Schüler und gerade jungen Menschen dienen sie zur nationalen Identifikation.“ Laut Christian Weber seien Schulmuseen im Rahmen von historischem Unterricht außerdem Mittel zur Prophylaxe gegen gewalttätige Schüler und desolate Pisa-Ergebnisse.

Eine Schließung der Sammlung kommt für keinen der Vertreter in Frage. Aber auch ein Umzug wäre nach Weber für Bremen kein Gewinn. Zudem seien noch keine konkreten Vorschläge des Senats gegeben, wo die Schulsammlung sich niederlassen könnte. Ein Umzug der Sammlung würde auf Grund der kostbaren Exponate 100.000 Euro kosten würde. Auch andere Faktoren sprechen gegen eine Umsiedelung. „Wir haben eine hohe Identifikation mit unserem Standort“, meint Hartmut Müller vom Förderverein der Schulgeschichtlichen Sammlung. Elke Urban vom Schulmuseum Leipzig pflichtet ihm bei. Anders als in Bremen ist der Leipziger Standort kein ehemaliges Schulgebäude – sondern ein früherer Sitz der Stasi. jr